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Ich habe die Entscheidung nach Kreta zu segeln nicht bereut. So wie im Norden der Ägäis wird auch der südliche Bereich kaum von Yachten besucht. Sobald man den Peloponnes Richtung Kythira und weiter nach Südosten verlässt kommt die Einsamkeit auf dem Wasser und in den spärlichen Häfen gibt es zumeist ausreichend Platz. Kreta, vor allem Chania, war echt toll. Lediglich der Hafen von Heraklion sticht hier negativ hervor. Die örtliche Marina ist mit einheimischen Booten voll belegt und der Besucherkai vor dem Gebäude der Hafenpolizei passt eigentlich nur für größere Schiffe. Bei meinem Sommerliegeplatz in der Marina Ag Nikolaos in Ostkreta war alles bestens. Eine sehr nette Gegend mit jeder Menge an Tourismus. Die Reservierung funktionierte reibungslos, wobei ich aber bereits im Oktober 2022 alles fixiert hatte.
Von der seglerischen Seite betrachtet war die Südägäis etwas fordernder als alle anderen Gegenden die ich bis jetzt bereist hatte, aber das wollte ich ja. So viele flotte Segelmeilen wie hier gab es für mich in Griechenland noch nie. Mein neuer Raymarine Linearantrieb (Autopilot) hat sich vielfach bewährt und war praktisch jeder Situation (Welle) gewachsen.
Wegen des oft kräftigen Meltemi hatte ich immer wieder mit ein paar zusätzlichen Hafentagen zu rechnen. Die Zeitplanung sollte deshalb etwas großzügiger gestaltet sein und der Blick auf die diversen Wetterseiten nicht nur auf den nächsten Tag.
Von Kreta weiter Richtung Rhodos war Einsamkeit pur. Hier begann nennenswerter nautischer Tourismus erst wieder ab der Insel Chalki. Von Rhodos nach Kos gab es beschauliches Inselhüpfen mit vielen landschaftlichen Highlights. Von Kos nach Santorin und rauf nach Ios bis Sifnos gings wieder zur Sache. In dieser Gegend bläst es zwischen den Inseln praktisch immer mindestens mit 4-6 Bft. Die hier gemachten (Einhand)Erfahrungen möchte ich nicht missen.
Ab der Kythnos Westseite war es dann vorbei mit beständigem Segelwind und der Motor musste wieder öfters ran. Vielleicht war es aber auch das großteils traumhafte und ruhige Herbstwetter, welches Ende September 2023 vorherrschte und mir einen genussvollen Törnausklang bis in den Oktober hinein verschaffte.
Jedenfalls befand ich mich Anfang Oktober wieder in Nidri/Lefkas und hatte noch genug Zeit die Calisto für die Wintersaison vorzubereiten. Über die Wintermonate wird übrigens das Rigg erneuert, ansonsten gibt es nur normale Servicearbeiten.
Für 2024 habe ich bereits einen Törn nach Italien geplant – ich werde nächstes Jahr wieder berichten.
Danke für euer Interesse!
Ich wünsche euch noch eine schöne Adventzeit und bereits jetzt ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr!