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Auf nach Italien
Fritz kam wie geplant, wir blieben noch einen Tag und starteten am 1. Mai Richtung Norden. Zuerst zur Tankstelle bei der Gouvia Marina, dann weiter bis Othoni. Eine gemächliche Fahrt mit ein paar Segelmeilen im Norden von Korfu. In Othoni gingen wir im kleinen Hafen beim Steg längsseits (23€/N) spazierten noch etwas in der äußerst ruhigen und fast unbewohnten Ortschaft (eigentlich nur eine Häuseransammlung) herum. Es gab weder ein offenes Geschäft, oder ein Lokal. Also selbst kochen. Bei uns ist das so, ich kümmere mich ums Schiff, Fritz hat den Küchenbereich und erstellte mit den vorhanden Mitteln ein vorzügliches Abendessen.
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Wir starteten im Morgengrauen bei stark bewölktem Himmel und angenehmen Segelwind. In der Nähe zog ein Gewitter vorbei, welches aber anscheinend eine Runde drehte, denn plötzlich waren wir mitten drinnen. Zum Glück aber eher harmlos und keine Starkwindböen. Zwei Stunden später scheinte die Sonne und wir fuhren bei guten Bedingungen nach Westen zum Stiefelabsatz. Gegen 16.00 Uhr trafen wir im Hafen von Santa Maria di Leuca ein und gingen gleich nach der Hafeneinfahrt als erster Segler rechts längsseits. Bis zum Abend kamen noch ein paar dazu. Die Hafenpolizei muss dort nicht kontaktiert werden. Eigentlich wollten wir in dieser Ortschaft ein paar Lebensmittel einkaufen, doch es hatte alles geschlossen. Erst als wir zum Abendessen gingen fanden wir einen kleinen offenen Lebensmittelladen. Ein Geschäft welches alle italienischen Klischees erfüllte – ein sehr guter Einstieg um das echte Italien kennen zu lernen.
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Für den nächsten Tag hatte ich die gut 70NM lange Überfahrt nach Crotone, quer über den Golf von Taranto, geplant. Ich war etwas unschlüssig, doch der Wetterbericht schien so halbwegs zu passen. In der Früh konnte ich das aktuelle Internetwetter nicht checken denn alle meine Geräte hatten keine Verbindung, weiß auch nicht was da war. Jedenfalls entschied ich mich zu fahren. Gleich nach der Windabdeckung blies es mit 15-18Kn aus NW und es kam eine relativ hohe, aber lange Welle heran. Das passte soweit ganz gut. Allerdings wurde es von Stunde zu Stunde schlechter. Wind permanent um die 20 Kn (in Böen über 25) die Wellen höher und konfuser (durcheinander) und dann drehte die Richtung noch nach West, sodass ich ganz hart am Wind fahren musste um Richtung Crotone zu kommen. Die Calisto tat sich sehr schwer und die Wellen bremsten das Schiff fallweise so stark, dass ich etwas abfallen musste. Mit diesem Kurs wären wir weit an Crotone vorbei gefahren. Ich tat also etwas unseemännisches und nahm den Motor zur Unterstützung, womit wir den Kurs Richtung Crotone so halbwegs halten konnten. Fritz hatte sich in der Zwischenzeit in die Kajüte zurück gezogen und ich plagte mich heraußen mit den ständig wechselnden Windbedingungen. Segel zu groß – Segel zu klein, dicht holen – fieren, es war echt nicht lustig. Erst am Nachmittag wurde es zunehmend besser und die letzten drei Stunden konnten wir sogar sehr schön segeln. Wir trafen um 18.30 Uhr im Hafen Crotone ein legten bei der Marina Tricoli an (37€/N). Ein mühsamer Segeltag hatte nach 73NM ein angenehmes Ende gefunden. Wir aßen gleich am Boot und waren bald in den Kojen.
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Am Morgen reinigte ich zuerst das Schiff vom Salz und noch am Vormittag gab es den ersten Stadtrundgang mit Einkauf am Markt. Erste Eindrücke vom echten Italien. Etwas sauberer als in Griechenland und auch alle sehr nett sowie bemüht. Unsere Italienischkenntnisse sind quasi nicht vorhanden und von den Italienern wird Englisch kaum gesprochen. Aber irgendwie geht es immer und wir lernen ständig dazu. Ich habe mir sogar eine Sprachapp herunter geladen, mal sehen wie es in ein paar Wochen aussieht. Crotone (63.000 Einwohner) hat eine große Festungsmauer, dahinter eine typische italienische Altstadt mit Wäsche auf den Balkonen und Fenstern, aber natürlich auch Cafe`s und andere diverse Lokale. Gleich neben dem Hafen befindet sich ein weitläufiger sauberer Sandstrand mit einer langen Uferpromenade, wo wir am Abend vorzüglich speisten. Insgesamt ein netter Zwischenstopp.
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Von Crotone hatten wir eine kurze Etappe rund ums Kap Rizzutto nach Le Castella. Dort gibt es eine kleine Marina (25€/N, sprechen nur italienisch) wo wir einen Liegeplatz erhielten. Ein sehr schöner Stopp mit einem Spaziergang zur alten Festung und dem angrenzenden Bilderbuchstrand. Es war Sonntag und rundherum tummelten sich die italienischen Touristen.
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Am nächsten Morgen starteten wir sehr zeitig um die lange Etappe nach Roccella Ionica nicht allzu spät zu beenden. 46NM entlang der Küste, kein Segelwind (leichter Gegenwind), kühl und eher langweilig. Die Marina in Roccella ist ziemlich groß und sehr professionell geführt (50€/N). Dort blieben wir zwei Tage und trafen hier erstmals Bootsbesatzungen die so wie wir unterwegs waren, allerdings in der Gegenrichtung. Das hatte für uns den Vorteil, dass wir ein paar aktuelle Infos bekamen, dafür half ich beim griechischen eTepai (online Registrierung GR).
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Von der Marina führte ein 2,5km langer Promenadenweg in die Stadt, daneben ein sehr schöner Sandstrand. Die Temperaturen luden allerdings nicht zu einem Bad ein und zusätzlich rauschten die Wellen herein. An diesem Tag wäre eine Weiterfahrt sehr mühsam gewesen, denn es gab stärkeren Wind von Süden. An unserem Rasttag wanderten wir in der Stadt hinauf zum Burgturm, begutachteten alles von oben, tranken in unserem Stammcafe am Hauptplatz Cappuccino (je 1,5€!) und brachten insgesamt einige Km an Fußmarsch zusammen.
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Tags darauf schienen die Bedingungen besser und wir setzten unseren Törn fort. Das Ziel war Reccio Calabria in der Straße von Messina mit der Marina QUEEN88 (60€/N). Es gab Bewölkung und praktisch keinen Wind allerdings noch etwas Wellen von Süden. Fritz holte die Angel hervor und eine Stunde später kam der erste Biss. Ein mächtiger Thunfisch hing am Haken. Fritz drillte ihn in einer Stunde bis zum Boot, dann entkam er – Haken verbogen. Ich war richtig froh, denn dieses 1m Ding wäre sowieso zu groß für uns gewesen. Kurze Zeit später schleppten wir einen neuen Köder nach. Nach einer Stunde kam der nächste Biss. Diesmal ein handlicheres Exemplar von einem Thunfisch. Wir holten ihn gemeinsam raus, ich betäubte ihn mit griechischem Schnaps und Fritz erledigte den Rest.
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Es war eine lange Fahrt und erst am frühen Abend gelangten wir in die angepeilte Marina. Diesmal gab es frische Thuna-Steaks mit Gemüse als Abendessen. Ein königliches Mal.
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In der Zwischenzeit hatte es bereits immer wieder zu regnen begonnen und es war kalt. Das änderte sich auch über die Nacht nicht. Wir tankten am Morgen noch bei den gegenüber liegenden Zapfsäulen, wo der Betreiber kurz nach einem Telefonanruf (Tel 0039 3471660959) erschien. Dann gings die Straße von Messina weiter nordwärts – diesiges Wetter, immer wieder Regen, teilweise Nebel, kein Wind und die Strömung mit uns. Es hätte noch schlechter kommen können, wir trugen es mit Fassung. Bei der Ausfahrt im Norden kam dann der Wind und wir konnten Richtung Milazzo (Westen) noch etwas segeln.
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Bei starker Bewölkung und immer wieder kleineren Regengüssen näherten wir uns dem Hafen Milazzo, wo wir in der bewachten Marina Del Nettuno (75€/N) sehr gut lagen. Unsere teuerste Marina bis jetzt, es gibt aber kaum Alternativen. Erstmals in Sizilien! Eine sehr schöne Stadt, vor allem wenn man zur Burg hinauf geht. Ein COOP Supermarkt befindet sich auch in Hafennähe.
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In der Nacht lagen wir sehr ruhig, manchmal prasselte noch immer Regen aufs Kajütdach. In der Früh war es aber bereits besser und wir starteten Richtung Liparische Inseln (Äolische Inseln). Es gab kühlen Wind bis 20Kn aus WNW. Wir mussten ganz hart am Wind segeln und 5NM vor Lipari hatten wir strammen Gegenwind. Unser Ziel war die sehr gut geschützte Marina Pignatoro wo ich für zwei Tage (40€/N) reserviert hatte.
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Lipari empfing uns mit strahlender Sonne und angenehmen Temperaturen. Die Marina lag etwas außerhalb, aber beim kurzen Spaziergang in die Stadt gabs immer was zu sehen. Eine malerische Gegend mit einigen Wandermöglichkeiten. Am ersten Tag bestiegen wir noch den Monte Rosa auf der Halbinsel gleich hinter der Marina. Am zweiten Tag nahmen wir den Bus bis zum Observatorio wanderten auf den in der Nähe befindlichen Monte Guardia und gingen in einer Genussrunde hinunter bis in die Ortschaft Lipari, welche übrigens gar nicht so klein ist.
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Man könnte es hier noch länger aushalten, aber nach zwei Nächten setzten wir unseren Weg fort und fuhren die vier Meilen rüber nach Vulcano, wo wir in der westlichen Bucht (Ponente) vor Anker gingen. Gleich danach starteten wir zu unserer Vulkanbesteigung und hatten nach 1h15` den Gipfel erreicht. Eine sehr kurzweilige Wanderung mit einem ausgetretenen Pfad, wo ab dem Kraterrand die Schwefeldämpfe zu riechen (und auch zu sehen) sind. So direkt hatte ich einen Vulcan noch nie gesehen und war beeindruckt. Beim Abstieg rutschte Fritz leider bei einer steileren sandigen Stelle aus und kam zu Sturz, was ein paar lästige Abschürfungen zu Folge hatte. Zum Glück ist nicht mehr passiert – schnell kanns gehen. Unten in der Ortschaft gäbe es noch so ein Vulkanschlammloch zum „Baden“, doch das hatte leider geschlossen. Ansonsten hatten wir bald alles gesehen und begaben uns zurück zum Schiff. Wassertemperatur 18 Grad – sehr erfrischend. Am Abend gabs nochmal Thuna-Steaks, welche wir genussvoll beim Sonnenuntergang verspeisten.
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Die Nacht war trotz der Gesellschaft von 20 weiteren Schiffen sehr ruhig. Unsere kommende Etappe hatte 50NM, weshalb wir im Morgengrauen starteten. Leider ab es den prognostizierten Rückenwind nicht in der erforderlichen Stärke, weshalb wir die neun Stunden bis Cefalu nur 1h segeln konnten. Cefalu ist einer der malerischsten Orte an der Nordküste von Sizilien, wo wir 200m vor dem Strand halbwegs geschützt ankerten. Es hatte nun bereits auf über 20Kn aufgebriest, doch der Anker hielt sehr gut und wir begaben uns mit dem Dinghi zum Ufer um die Ortschaft zu erkunden.
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Am Sandstrand herrschte emsiges Treiben und auch sonst war Cefalu sehr belebt. Rundherum eine Augenweide, genau so wie sich ein Mitteleuropäer Italien vorstellt. Zudem gibt es gleich hinter dem Ort einen 268m hohen Aussichtsberg (La Rocca), welcher natürlich bestiegen werden musste, um die herrliche Gegend von oben zu sehen. Insgesamt ein echtes Highlight.
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Wir hatten Glück, der Wind flaute ab, in der Nacht gab es kaum Schwell und auch die Weiterfahrt nach Palermo gestaltete sich ruhig. Wir trafen bereits gegen Mittag in der Marina Galizzi (75€/N!!!) ein. Diese liegt beim neu ausgebauten Hafenterminal und befindet sich quasi am Rand der Altstadt.
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Ich hatte mich für zwei Nächte eingebucht, denn Fritz flog am nächsten Tag nach Hause, und mir war es zu teuer für einen längeren Aufenthalt. Die Altstadt mit ihrem „Shabby Chic“ ist wirklich sehenswert. Irgendwie scheint jedes Haus renovierungsbedürftig, hat aber insgesamt Charme und es macht Spaß durch die Gassen zu schlendern. Am Abend pulsiert dann das Leben so richtig.
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Nach zwei Tagen fuhr ich jedoch 30NM weiter bis Balestrate. Dort gab es eine Marine welche weniger als die Hälfte kostet, einen langen Sandstrand und eine eher fade Ortschaft hat. Hier wartete ich das Eintreffen meiner Cousine ab.
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Insgesamt war es aber dort ganz okay. Ich nahm ein Mietauto, fuhr Einkaufen, wanderte auf einen Aussichtsgipfel und ließ es mir gut gehen. Das Wetter war zwar warm aber sehr diesig. Es kam wieder dieser Saharastaub, welcher die Calisto abermals mit einer rötlichen Staubschicht bedeckte.
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Samstag holte ich Rosi vom Flughafen ab und Sonntag waren wir bereits nach San Vito Lo Capo unterwegs. Wir fuhren mitten durch ein Gewitter, es regnete eine Zeit lang, aber es gab keine Sturmböen dazu. Also alles im grünen Bereich und bald konnte wir in der Marina San Vito (50€/N) anlegen.
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Als es am Nachmittag doch noch schön wurde, nahmen wir die Wanderschuhe und besteigen den alles dominierenden Felsberg „Monte Monaco“. Ein herrlicher Ausflug mit gut 500Hm und 13Km Fußmarsch. Zurück beim Abendessen war es dann schon dämmerig.
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Am nächsten Tag ging es gemütlich weiter. Um das Kap herum und westwärts zu den Ägadischen Inseln, wo wir an frühen Nachmittag im kleinen Hafen Favignana anlegten. Eine malerische Kulisse mit türkisem Wasser eingerahmt von einer kleinen Ortschaft mit allem was dazu gehört. Wir hatten in der Marina (Mooring Francesco) vorreserviert, aber es wäre noch genug Platz gewesen. Erst gegen Abend wurde es voll. In der Vorsaison geht es hier sehr locker zu. Leider zahlten wir auch jetzt schon 60€/N, blieben aber trotzdem drei Tage. Einerseits weil tags drauf stärkerer Wind wehte und an den Ankerplätzen noch länger Schwell herrschte, andererseits weil es uns hier echt gut gefiel.
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Es gab sommerliche Temperaturen, das Meer hatte mit etwa 20 Grad noch keine richtige Badetemperatur. Bei den windgeschützten Stellen war es okay, aber sonst sehr erfrischend. Wir erwanderten die Gipfel nächst dem Hafen, mieteten ein Fahrrad und erkundeten damit die halbe Insel. Keine großen Ferienanlagen, keine großen Hotels, alles überschaubar und einladend. Neben uns lag die deutsche SY SHUENGA, deren Besitzerpaar ich bereits in Palermo kennengelernt hatte. Es waren drei kurzweilige, nette Tage.
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Dann zog es uns wieder weiter. Eine kurze Etappe bis Marsala (ca 65.000 EW), wo wir zuvor an der Südseite von Favignana noch einen Badestopp im türkisen Wasser einlegten. Die Strömung war dort ganz schön heftig, weshalb ich am Heck ein Seil befestigte, wo man sich anhalten konnte. Danach segelten wir gemütlich rüber nach Marsala. Ich hatte in der Marina Mothia reserviert. Erst nach dem Vorhalt, dass es kein Wasser gab und die Sanitäranlagen nicht funktionierten, konnte ich den Preis von 70€ auf 50€/N runter handeln. Ansonsten war es aber okay. Ich hätte ja auch außerhalb des Hafens ankern können, aber irgendwie ist es mir in Marinas lieber. Kein Herumgetue mit dem Beiboot und auch nicht die Gefahr, dass das Beiboot abhanden kommt. Man hört schon ab und zu so Geschichten, wo diese kleinen Boote während des Landaufenthaltes gestohlen wurden.
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Jedenfalls spazierten wir am späten Nachmittag in die sehenswerte Innenstadt, schlenderten an dens diversen Barockbauten vorbei, verkosteten den berühmten Marsala Wein und vergönnten uns ein sizilianisches Abendessen. Nichts Spektakuläres, eher gemütlich.
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Tags darauf hatten wir abermals eine kurze Etappe mit 15NM. Die letzte Strecke für Rosi, welche wir gemütlich bei leichtem Wind segelten. Es ging in die Kleinstadt Mazara, wo ich in der Marina Adina (40€/N) für zwei Nächte reserviert hatte. Der Hafen sah etwas einladender aus und war etwa 5 Minuten vom Zentrum entfernt. Im Gegensatz zu Griechenland spielt sich hier das Leben zumeist beim Hauptplatz in der Innenstadt und nicht am Hafen ab, so auch hier in Mazara. Wir waren echt beeindruckt vom (kleinen) historischen Zentrum. Arkaden, Marmorböden, ein imposanter Dom aus Sandstein, dazwischen Palmen, kleine Cafe`s, Restaurants, usw.
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Ab dem nächsten Tag war ich dann wieder solo unterwegs. Rosi fuhr mit dem Bus zum Flughafen nach Palermo (1h15`) während ich Diesel nachfüllte, meine Schreibarbeiten nachholte und alles für den Törn zur Insel Pantellaria herrichtete.
Ich startete bereits um 05.30h und konnte ausserhalb des Hafens die Segel hissen. Der Wind war jedoch noch zu wenig und ich nahm den Motor dazu. Der Tag schien gemütlich zu werden. Die Prognosen waren sehr moderat, was sich auch bestätigte. Erst vor Mittag änderten sich die Verhältnisse etwas und ich konnte den Motor abstellen. Angenehmes Segeln, bei blauem Himmel. Die Strecke ist allerdings ziemlich lang, denn Pantelleria liegt bereits näher zu Afrika als zu Sizilien. Dementsprechend mager war auch die Internetabdeckung. Mir wurde von einem Insider empfohlen kurz vor dem Eintreffen in den Hafen Kanal 16 anzufunken, doch niemand meldete sich. TelefonNr hatte ich auch keine, also hinein in den alten Hafen (links, bzw Ostseite). Die Einfahrt ist dort gespickt mit (gekennzeichneten) felsigen Untiefen. Am Besucherkai lag lediglich eine große schwarze Motoryacht, wo zwei junge Männer Arbeiten verrichteten. Diese fragte ich und sie deuteten auf einen hageren älteren Mann mit kurzer Hose und grauem Bart, welcher am Kai herumging. Es handelte sich tatsächlich um den Marinero. Leider sprach er kein Englisch und empfing mich mit einem Schwall Italienisch, wo ich kein Wort verstand. Jedenfalls konnte ich dort mit Mooringleinen anlegen und gab zu verstehen, dass ich zwei Tage bleiben will. Er kam dann mit einem Formular, ich füllte es aus und bezahlte 100€ (50/N) ohne Wasser und Strom, sonst wäre es noch teurer gewesen.
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Abends erkundete ich noch den Hafenbereich und mietete ein 125er Motorrad (20€/Tg). Die Hälfte hatte noch zugesperrt, es war gar nicht so leicht ein nettes Lokal zu finden.
Am nächsten Morgen wartete ich noch so lange bis die Sonnenstrahlen wärmten und startete dann meine Inselerkundung. Pantelleria ist vulkanischen Ursprungs, hat ca 83km² und 7600 Einwohner. Der Hauptort befindet sich zwischen dem erhöht liegenden Flughafen und dem Hafen. Ende Mai gab es noch kaum Tourismus, alles sah irgendwie sehr normal und unspektakulär aus. Sobald man sich jedoch auf der Küstenstraße befand, wurde es interessant. Überall dunkler Vulkanfels, bzw. Steine, dazwischen diverses Grün mit Kakteen und tolle Ausblicke zum strahlend blauen Meer. Fast alle Häuser sind aus dunklem Vulkangestein und haben ein spezielles helles, betoniertes Flachdach, wo das Regenwasser gesammelt wird.
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Mein erstes Ziel war ein kleiner türkiser See, ein malerischer Fotostopp. Dann gings weiter ins Landesinnere, wo ich einen Wanderweg ausgewählt hatte, welcher auf den höchsten Gipfel führt. Eine landschaftlich wirklich schöne Insel. Mit etwas Fantasie konnte man die ehemaligen Lavaströme erkennen. Es gab viele Weingärten und immer wieder gepflegte Häuser mit blühenden Gewächsen rundherum.
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Nach einer kurzweiligen Fahrt erreichte ich einen kleinen Parkplatz und wanderte etwa 500Hm auf einem sehr gut gekennzeichneten Pfad zum Montagna Grande 836m. Obwohl die Insel nicht sehr groß ist, gibt es hier ein ausgezeichnetes Wanderwegnetz. Ich sah sogar mehrmals Moutainbiker und Wanderer kamen mir auch entgegen. Das hatte ich in dieser „Dichte“ noch bei keiner Mittelmeerinsel gesehen. Super Ausblick von oben, wo in der Ferne bereits Afrika/Tunesien sichtbar war.
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Ich fuhr dann noch auf die Westseite der Insel, und nahm die Küstenstraße retour zum Hafen. Wiederum tolle Landschaften, aber keine Strände. Zum Baden werden hier am felsigen Ufer zumeist Plattformen errichtet, wo man sich hinlegen kann. Ansonsten sicher toll zum Schnorcheln, glasklares Wasser, aber großteils nichts für Familien mit Kindern. Ich sah auch keine geeigneten Ankerplätze oder weitere Häfen. Aus seglerischer Sicht ist ausschließlich der Hafen Pantelleria gut geschützt.
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Am nächsten Morgen lief ich noch eine Runde, versorgte mich beim Bäcker mit Pizzaschnitten, etc. und startete kurz vor Mittag meinen Törn retour nach Sizilien. Etwa 100NM (185km) lagen bis Licata vor mir. Ich bin zwar kein Fan von Nachttörns, aber diesmal gabs keine Alternative. Die Bedingungen waren ausgezeichnet und auch die Vorhersage sehr moderat. Gleich nach dem Hafen konnte ich die Segel setzten und musste nur einmal im Nahebereich der Insel etwas reffen. Ansonsten gings bis zur Dämmerung mit 8-12Kn Halbwind genüsslich Richtung Osten. Danach schlief der Wind ein und ich motorte mit geringer Drehzahl durch die Nacht. Beim Sonnenuntergang kamen dann noch ein paar Delphine vorbei. Dann wurde es dunkel und ich verzog mich nach einiger Zeit in die Kajüte.
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Ich hatte das Radar eingeschaltet und konnte den Bildschirm meines Raymarine Kartenplotter per WLAN auf das Tablett spiegeln. Damit sah ich von innen auch alles so wie draußen. Zusätzlich stellte ich den Wecker auf einen 30Minuten Rhythmus und fuhr in die Nacht.
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Etwas ungewohnt die ganze Sache, aber eigentlich perfekt, denn es gab kaum Wellen und um die Segel musste ich mich auch nicht kümmern. Lediglich das monotone Gebrumme des Motors war permanent vorhanden. Südlich von Sizilien verläuft ja die Route der Großschifffahrt und dies ist auch mit dem AIS sehr gut erkennbar. Etwas mühsamer waren jedoch die Fischerboote. Diese verwendeten kein AIS und sind nur auf dem Radar zu sehen gewesen. Zusätzlich weiß man bei denen nie ob sie den Kurs ändern, bzw. was sie vor haben. Ich lag deshalb die halbe Nacht „stand by“ und bin nur ab und zu eingenickt. Um drei Uhr stand ich dann auf, machte mir einen Kaffee und begab mich wieder hinaus. Der Mond schien und das Meer war spiegelglatt. Allerdings war es feucht und kühl. Mit der richtigen Adjustierung konnte ich es gut aushalten und sah dem kommenden Morgen zu. Das ist eigentlich der schönste Zeitraum bei einer Nachtfahrt, ansonsten hält sich bei mir die Begeisterung für Nachtfahrten in Grenzen, aber vielleicht müsste ich es nur öfters machen…..
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Wie geplant kam ich gegen 09.00 Uhr in Licata, bei der „Marina di Cala del Sole“ an und erhielt meinen Liegeplatz zugewiesen. Hier wird die Calisto bis Ende Juni (1 Monat und 2 Tage = 570€) bleiben.
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Eine sehr angenehme Marina mit hilfsbereitem und nettem Personal. Gleich dahinter liegt ein kleines Einkaufszentrum und das Zentrum dieser typischen italienischen Kleinstadt ist etwa 10 Minuten entfernt. Auf einem Hügel thront über allem eine Burgruine. Wenn man sich mal zurecht gefunden hat ist es ziemlich perfekt. Ich blieb hier drei Tage die ich mit den üblichen Erledigungen (Wäsche waschen, Einkaufen, Boot putzen…) und einem Besuch des nahen „Tal der Tempel“ verbrachte.
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Am Abreisetag nahm ich den Bus um 06.15 Uhr und fuhr in zwei Stunden quer über die Insel zum Flughafen Catania, von wo es weiter nach Amsterdam ging. Ich hatte nämlich ein Treffen mit ehemaligen Kollegen, mit welchen ich dann noch eine Woche am Ijsselmeer segelnd unterwegs war. Danach gings aber wirklich nach Hause.
Für die Strecke Lefkas – Sizilien/Licata hatte ich 32 Tage benötigt
und war insgesamt 750 NM unterwegs.
Ende Juni geht es dann wieder weiter.
Teil 2 – retour nach Griechenland
Ende Juni kam ich dann Samstag abends mit Clemens und Vinzenz retour nach Licata. Die Calisto war unversehrt, jedoch abermals mit Saharasand verunreinigt. Man merkt hier offensichtlich die Nähe zu Afrika. Nach einer schnellen Bootsreinigung und dem Verstauen des Gepäckes gabs noch ein sehr gutes Spaghetti Abendessen in meinem Lieblingslokal und danach ab in die Kojen.
Nächsten Tag versorgten wir uns mit Proviant, füllten den Wassertank bis zum Rand an und starteten Mittags südwärts zu unseren ersten Etappe (28NM) nach Scoglitti. Wir hatten guten Segelwind und konnten sogar den Parasailor verwenden, wodurch wir etwa um 1/3 schneller waren.
Eigentlich hätte ich einen Abstecher nach Malta gewollt, aber Dienstag bis Donnerstag ist in diesem Bereich stärkerer NW Wind mit hohen Wellen prognostiziert gewesen, welcher unsere Rückreise nach Sizilien zum Abenteuer gemacht hätte. Da nahm ich für diese Woche lieber die sichere Variante entlang der sizilianischen Küste.
Im Gegensatz zu Griechenland gibt es hier in fast jedem größeren Ort eine Marina, wo man sich anmeldet. Hat den Vorteil, dass der Liegeplatz reserviert ist, aber auch einen finanziellen Nachteil, denn die Preise bewegen sich für die Calisto von 50€/N aufwärts. Dafür sind die Speisen in den Restaurants um ca 20% günstiger.
Scoglitti hat uns ganz gut gefallen, ein netter Hafen, freundliche Menschen und ein langer Sandstrand.
Der nächste Tag brachte eine kurze Etappe (11NM – inkl Badestopp) nach Ragusa, wo wir in der riesigen Marina übernachteten. Auch hier gabs ebenfalls gleich daneben einen Sandstrand, ein nettes Ortszentrum und jede Menge an Lokalen.
Nächsten Morgen musste eine Entscheidung getroffen werden – weiter fahren, oder bleiben? Der prognostizierte NW Wind war schon eingetroffen und bereits in der Marina waren Böen über 20Kn dabei. Da zumindest in den nächsten zwei Tagen keine Besserung in Aussicht war, entschloss ich mich doch zu starten und die 30NM bis in die geschützte Bucht von Portopalo (Südkap Sizilien) in Angriff zu nehmen.
Bereits kurz nach der Ausfahrt von der Marina kamen bereits die seitlichen Wellen. Der überraschte Autopilot korrigierte schlecht und versetzte die Calisto in eine starke Schlingerbewegung. Ein Küchenkastl war nicht gut verschlossen und schon fielen ein paar Teller heraus. Die Scherben wurden nur notdürftig weggeräumt denn ab nun gings zur Sache. Wir hatten nur die Genua bis zum 1. Reff gesetzt und düsten bei achterlichem Wind fortan mit 6-8Kn (Spitze 10Kn) Speed entlang der Küste südostwärts. Es dauerte einige Zeit bis wir uns an die 2-3m Welle gewöhnt, bzw der Autopilot seinen Rhythmus gefunden hatte.
Vinzenz wurde kurz blass, fand aber bald Vertrauen und ergab sich seinem Schicksal. Da mussten wir jetzt durch. Es gab die gesamte Strecke Wind von 18-30Kn und auch die Wellen wurden erst kurz vor der Bucht von Portopalo kleiner. In der großen geschützten Bucht selbst war ausreichend Platz und kurz nach unserer Ankunft ließ der Wind nach. So konnte Vinzenz noch ausgiebig das Beiboot testen und hatte doch etwas Spaß an diesem Tag. Abends kochte Clemens ein Spaghetti Buchtmenü.
Ab dem nächsten Tag wurde es gemütlicher. Denn es ging um das Kap herum auf die Ostseite (Badestopp vor der Ortschaft Portopalo) bis zur Marina Nautilus in Marzamemi. Hier gefiel es uns auf Anhieb so gut, dass wir gleich für zwei Tage reservierten und uns einen Rasttag vergönnten.
Etwa 1km nördlich der Marina lag die „Altstadt“ der Ortschaft Marzamemi. Ein kleines, wunderschönes, altes Fischerdorf mit jeder Menge an Touristen. Wir fuhren mit den alten (gratis) Fahrrädern der Marina herum und erkundeten die Gegend. Während Clemens am nächsten Tag einen Tauchgang absolvierte, radelten Vincenz und ich hinauf in die Ortschaft Pachino. Ein typisch sizilianischer Ort, ohne touristische Highlights.
Die kommende Etappe führte uns in 25NM nach Syrakus. Hier gäbe es nahe der Altstadt ein weitläufiges Ankerfeld, wo aber angeblich schon öfters Beiboote gestohlen worden sind. Da nahm ich doch lieber die teurere Variante und reservierte um 100€/N einen Liegeplatz im Yachtclub Lakkios. Wir lagen am Rande der Altstadt und konnten ganz entspannt die historische Stadt erkunden
Es gab eine ruhige Nacht und am Morgen lag eine Vulkanstaubschicht auf der Calisto. Der Etna war nämlich zwei Tage vorher ausgebrochen und verteilte seinen feinen Sand in der gesamten Umgebung. Nach der Bootsreinigung gings dann bereits zum letzten Abschnitt unseres gemeinsamen Törns. 30NM bis Catania in den großen Hafen zur Marina Blue. Auch hier lag überall dieser anthrazitfärbige Sand, nur weit mehr als in Syrakus. Es folgte eine Stadtbesichtigung, wobei mir das pulsierende Zentrum von Catania im Vergleich zu Palermo viel eleganter vorgekommen ist.
Am nächsten Morgen ging es für Clemens und Vinzenz zum Flughafen Catania und retour nach Hause.
Nach einem Morgenlauf startete ich dann zu meiner ersten richtigen Langfahrt. Um 08.00h hieß es Leinen los und ab nach Griechenland.
Die Windverhältnisse und Vorhersagen waren so, dass ich zuerst eher nördlich, Richtung „Stiefel“ fuhr und dann schön langsam nach Osten einschwenkte. Wobei in den ersten 24h kaum kein echter Segelwind prognostiziert war, dafür sollte es dann das letzte Drittel zur Sache gehen. Die erste Nacht verlief deshalb eher ruhig. Bei dieser Nachtfahrt war es ziemlich dunkel, denn der Mond war praktisch nicht vorhanden und die Sterne gaben nur sehr zaghaftes Licht. Man sieht eigentlich nichts. Hier verlasse ich mich zu fast 100% auf mein AIS und das Radar. Beide sind mit einem Warnmodus versehen, wodurch bei Annäherung eines Objektes bei ca 1,5NM Entfernung ein schriller Alarm ertönt. Ich kann dadurch immer wieder kurz schlafen (draußen im Kockpit), was aber nicht mit einer erholsamen Nachtruhe im eigenen Bett vergleichbar ist
Auch am zweiten Tag ging es gemütlicher zu. Ich hatte die Segel zwar zumeist gesetzt, es war mir aber zu langsam, weshalb ich den Motor mit niedriger Drehzahl dazu nahm. Bei diesem „Motorsegeln“ verbraucht die Maschine lediglich 1L Diesel pro Stunde.
Der zweite Abend kam näher, ich kochte mir wieder Tortellini – Abendessen bei untergehender Sonne. Ab diesem Zeitpunkt frischte der Wind (wie vorhergesagt) etwas auf und ich segelte mit gutem Speed dahin. Um Mitternacht musste ich bereits etwas reffen und gegen 02.00h war der Halbwind schon permanent über 15Kn (in Böen über 20Kn), sodass ich beide Segel bis zum 1. Reff verkleinerte, um die Schräglagen halbwegs in Grenzen zu halten. Zusätzlich wurden die Wellen nach und nach größer, sodass es ziemlich anstrengend wurde. An Schlaf war kaum mehr zu denken.
Es tat gut die Sonne aufgehen zu sehen, aber mein Ziel – Kefalonia – tauchte noch lange nicht am Horizont auf. Ziemlich schaukelig ging es in Rauschefahrt weiter Richtung Osten. Mein Magen war etwas flau, Frühstück gab es keines. Die Meilen schmolzen dahin und gegen 10.00h konnte ich bereits ganz klar die Konturen von Land erkennen. Ich steuerte Argostoli (Hauptort von Kefalonia) an, machte aber vorher noch südlich von Lixouri einen kurzen Ankerstopp in der XI-Bucht. Flaggenwechsel, ein Sprung ins Wasser und dann noch eine knappe Stunde bis in die große Bucht von Argostoli. Ich legte mich jedoch nicht zum Stadtkai, sondern bevorzugte, wie in der Vergangenheit auch, die gegenüber liegende, unbewirtschaftete, Marina. Hier gibt es eigentlich immer Platz (Längs Liegeplätze) entlang geschützer Kai`s und gratis ist es noch dazu. Als ich eintraf hatte der Nachmittagswind gerade Hochform, das Anlegemanöver klappte aber vorzüglich und ich war froh den sogenannten „sicheren Hafen“ erreicht zu haben. Erst jetzt merkte ich wie müde ich eigentlich war. Ich trank ein Anlegebier und legte mich sogleich in die Koje. Wenn ich nicht um 19.00h einen Anruf erhalten hätte, wäre ich nicht mehr aufgestanden. Aber so ging ich noch in die 1km entfernte Stadt, hatte aber nur Lust auf ein Eis und war abermals bald in der Koje.
Vom Ablegen in Catania, bis zum Anlegen in Argostoli war ich exakt 267NM und 55 Stunden unterwegs gewesen.
Mein Italientörn 2024 war somit beendet.
Gesamt: 1125NM