Eine Runde um Lefkas


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24.06.2014

Yassu Griechenland!

Wie schnell vier Wochen doch vergehen können.

Der größte Pluspunkt von Preveza liegt in der schnellen Erreichbarkeit und das war auch diesmal wieder so. Vom Landen bis zur Marina Cleopatra eine knappe halbe Stunde. Die Golden Lady hatte lediglich eine Staubschicht, war aber ansonsten unversehrt. Bis das Schiff startklar war, mussten aber einige Handgriffe zu erledigt werden und zusätzlich hab ich noch einen neuen Tiefenmesser montiert. Das alte Stück hatte schon Museumsreife und war mir zu ungenau. Jedenfalls kam ich in der Hitze des Nachmittags ganz ordentlich ins Schwitzen. Zwischendurch aktivierte ich das Beiboot und tuckerte eine ½ Meile rüber in die Ortschaft Preveza zur Portpolice. Ich wollte mir einen Stempel für mein Bootsdokument holen, doch ich erhielt (entgegen den Vorgaben der Polizei in Korfu) die Auskunft, dass dies nur mehr einmal pro Jahr erforderlich ist. Dafür ist aber ab nächstem Jahr eine Art Jahressteuer zu bezahlen. Danach noch ein Großeinkauf und voll bepackt retour.

25.06.

Um neun war ich reisefertig und legte ab Richtung Lefkas Westseite. Leichter Wind und das Meer bei der betonnten Ausfahrt wenig bewegt. Ich setzte den Blister, weil aber doch zu wenig Wind war kam er nach ein paar Minuten wieder in den Sack. Nach einer Meile kamen vom offenen Meer langgezogene Wellen heran, hoben und senkten die Golden Lady ein bis zwei Meter. Absolut unproblematisch, doch wenn man frisch am Boot ist hat der Köper damit seine Schwierigkeiten…. Bereits nach einer halben Stunde spürte ich das flaue Gefühl im Magen und hatte es fortan die nächsten 20 Meilen. Obwohl diese fast unbewohnte Seite von Lefkas teilweise sehr spektakuläre Küstenabschnitte aufweist, konnte ich es nicht so richtig genießen. Diese Strände sind echt gewaltig, weißer Sand mit weißen Felsen im Hintergrund, davor türkisblaues Wasser, und jede Menge einsamer Liegemöglichkeiten. Zum Anlegen, bzw. Ankern, war es wegen der Wellen aber nicht geeignet. An der Südspitze, beim Kap Doukato, verdoppelte sich die Wellenhöhe aus unerklärlichen Gründen und mit mächtigem Geschaukle gings um die Ecke auf die Ostseite der Insel. Inzwischen war mehr Wind, folglich mussten die Segel gesetzt werden – bin ja kein Motorboot. Ich muss zugeben, dass mir Clemens spätestens jetzt wirklich fehlte. Solo Segel setzen bei Wellengang ist nicht lustig und auch ganz schön anstrengend. Noch dazu kam der Wind genau von achtern (hinten), durch die Schlingerbewegungen des Bootes schlugen die Segel manchmal hin und her, und mehr als 2-3 Knoten waren auch nicht drin. Also doch wieder Motor dazu. Vor der Bucht Afteli, Segel runter und Platz gesucht. Dort passte es aber nicht und weiter zur Bucht von Sivota. Obwohl hier gezählte 100 Segler lagen (großteils Heckanleger mit Buganker) konnte ich in der Buchtmitte noch einen Ankerplatz finden und endlich relaxen. 39 NM und 8 Stunden. Das Beiboot konnte ich hier auch wieder gut gebrauchen. In Sivota ist fast der gesamte Uferbereich gesäumt von Lokalen und Geschäften. Der Ort lebt zum Großteil von den Seglern. Es gibt auch einen gratis Pontonanleger vor der STAVROS Taverne (Mooringleinen, Wasser und Strom) wenn das Abendessen im STAVROS konsumiert wird. Jedenfalls war die Bucht am Abend ziemlich voll, jedoch ohne unangenehm zu werden. Bei meinem Ankerplatz hatte ich noch fast eine Kollision mit einem Nebenschiff. Als bei Beginn der Dunkelheit der Wind fast eingeschlafen war, trieben sämtliche Boote irgendwie herum und so kam es, dass  ein Nachbarboot eine besonders lange Kette ausgelegt und dadurch einen großen Schwoikreis (Bewegungsradius vor Anker) hatte. Es entstand die physikalisch fast unmögliche Situation, dass beide Boote aufeinander zutrieben. Die ältere französische Dame war schon ganz nervös (ihr Mann sah sich in der Taverne ein Fußballspiel an), mit einem Schubser in die entgegengesetzte Richtung trieben unsere Schiffe wieder auseinander. Meine Nachtruhe war wegen diesem Vorfall jedoch etwas getrübt, denn ich lag quasi „Stand by“

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Abfahrt von Preveza Richtung Lefkas
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Lefkas Westküste

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Südspitze Lefkas – Kap Doukato

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In der Bucht von Sivota – Lefkas Ostseite

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26.06.

Die Nacht verlief ohne weitere „Kollision“.

Kein Stress am Morgen – lesen, schreiben, frühstücken, Sonne, schwimmen – der pure Luxus.

Mein Tagesziel lag nur knappe 10 Meilen entfernt und so ergab sich ein total entspannter Tag. Die Ostküste von Lefkas nordwärts bis zur Bucht von Nidri, wo ich 500m gegenüber von Nidri in der kleinen Nebenbucht „Tranquil Bay“ meinen Anker fallen ließ. Obwohl hier ebenfalls viele Segler lagen, war es doch ruhig und in einer netten naturbelassenen Gegend. Die Mole von Nidri hingegen wird hauptsächlich von großen Ausflugsschiffen bzw. kommerziell verwendet und hat nur ein kurzes Stück für Fahrtensegler. Nidri selbst ist ein touristischer Hotspot mit einer Vielzahl an Lokalen und Geschäften, aber ohne VODAFONE Shop. Den hätte ich nämlich benötigt um mein prepaid Internet zu aktivieren. Ohne Vodafone-Support ist das nicht zu schaffen. WIFI in einer Taverne war aber auch ok und die „Stuffed Tomatos“ schmeckten vorzüglich.

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Zufahrt Nidri
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Homemade Greek Salad
Lfekas Ostseite und baden Westküste 003
Tranquil Bay

Lfekas Ostseite und baden Westküste 005

27.06.

Endlich richtig segeln! Bei meiner Weiterfahrt Richtung Marina Lefkas war der ideale Wind für Genua und Großsegel und ich konnte bereits auf Höhe der Insel Skorpios (gehört der Familie Onassis) den Motor abschalten. Leider gibt es dieses Feeling viel zu selten, vor allem wenn ich solo unterwegs bin. Gemächlich gings mit 3-4 Knoten nach Nordosten, wo ich an der gegenüber liegenden Festlandküste noch die sogenannte „One tree bay“ inspizierte und unter der Rubrik „sehenswert – ruhig“ vermerkte. Über den Lefkaskanal (trennt das Festland von Lefkas) waren es nur mehr 2 NM bis zur Marina, bzw. Lefkas Stadt. Hier hatte ich das besondere Vergnügen bei 4 Beaufort Wind im Hafen anzulegen. Anmeldung über Funk (Kanal 69) und Einweisung durch einen Marinero. Im zweiten Anlauf hat es gut geklappt, und das Schiff lag ohne Berührung anderer Boote fest verheftet an der Mole. Die Marina Lefkas hat kroatischen Standard, ist riesig und es ging ganz schön geschäftig zu (2 Nächte 76€). Mein erster Stadtausflug führte mich zum Vodafone-Shop wo ich der etwas unfreundlichen jungen Dame so lange auf die Nerven ging, bis mein Internet endlich funktionierte. Jetzt passt es und ich hoffe, dass ich meine Berichte und Fotos bald auf die Golden Lady Seite stellen kann.

Lfekas Ostseite und baden Westküste 009
Segel gesetzt
Lfekas Ostseite und baden Westküste 014
One Tree Bay
Lfekas Ostseite und baden Westküste 024
Lefkas Kanal
Lfekas Ostseite und baden Westküste 031
Marina Lefkas

Marina und one tree bay 004

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