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Mein heuriger Herbstausflug nach Griechenland stand in der ersten Woche ganz im Zeichen der Hochseefischerei. Fritz, mein verwandtschaftlicher Begleiter und begeisterter Fischer, wollte unbedingt seine Köder im Ionischen Meer baden und die ganz großen Dinger fangen. Es gab ja einige Vorbilder (z.B. www.untersegeln.eu) wo megagroße Thunfische und Goldmakrelen aus den blauen Fluten gezogen wurden, und diesen wollten wir es gleich tun, bzw. zumindest versuchen.
Der Start war natürlich wieder in Nidri. Stephen hatte sich diesmal im Datum geirrt und bei unserem Eintreffen am Ponton der Nidri Marine war keine GoldenLady verheftet. Eine halbe Stunde später konnten wir unseren Kram aber schon einräumen und schwitzten in der schwülen Abendsonne. Im Shop der Nidri Marine ergänzte Fritz sein Ködersortiment um nur ja nichts dem Zufall zu überlassen.
Am nächsten Tag gings los Richtung Südlefkas, bis zum Hafen Vasiliki. Angel und Schnur waren bereit und der glänzende (Plastik)Köderfisch wurde erstmals zu Wasser gelassen. Hier, quasi im Binnengewässer, war aber nix los, oder die Fische hatten keinen Hunger. Macht nichts, denn die „Hochseetage“ kommen ja noch.
Wir hatten eine Kefaloniaumrundung gegen den Uhrzeigersinn geplant und unser nächstes Ziel sollte die Atheros Bay im Nordwesten von Kefalonia sein. Auch auf diesen einsamen 20 Seemeilen gab es aber keinen einzigen Biss, weshalb wir die Fische abends im Restaurant (vom Strand 50m aufwärts) bestellen mussten. In der kaum besuchten, wunderschönen und nach Norden offenen Atheros Bay kann man nur ankern, wobei wir zusätzlich Landleinen zum kleinen Wellenbrecher legten. Obwohl die Bedingungen eigentlich nicht schlecht waren, gab es doch eine unruhige Nacht. Es kam laufend ein leichter Schwell von draußen rein und wir fühlten uns stundenlang wie in der Pendeluhr.
Kurz nach dem Morgengrauen holten wir den Anker auf und zogen weiter nach Süden.
Mit dem ersten nennenswerten Segelwind, mittleren Wellen und 4-5 Knoten Speed die einsame Westküste von Kefalonia runter, bis in die Bucht von Argostoli. Die Angelschnur spannte auch heute nur der Köder, auf 25 Meilen leider wieder kein Biss. Dafür lagen wir in der Marina Argostoli sehr geschützt und ruhig. Vis a vis das Schiff von www.3lifes.net wo ein nettes junges Pärchen ziemlich am Beginn ihrer Weltumsegelung stand. Obwohl ich in Griechenland meistens auf die griechische Küche setze, gibt’s in Argostoli immer Pizza. In einer kleinen Seitengasse, zwischen Fußgängerzone und Hafen schmecken diese italienischen Teigfladen derart gut, dass man eine Haube vergeben könnte.
Die ruhige Nacht war äußerst erholsam und der Morgenlauf tat sein Übriges. Frisch gestärkt setzten wir zur nächsten, sehr gemächlichen Etappe der Kefaloniaumrundung an. Leider wieder ohne Anglerglück, obwohl wir in einem Fischereigeschäft einen besonders bunten neuen Köder ausgesucht hatten…. Da in Kato Katelios ein Platz im kleinen Hafen frei war, blieben wir gleich dort und genossen die herbstliche Nachmittagssonne.
Der nächste Schlag führte uns bereits nach Ithaka in die Bucht von Vathi. Im inneren Ionischen Bereich waren wieder deutlich mehr Segler unterwegs, doch Liegeplatzprobleme gab es keine. Die kleine Marina im NO der Vathi-Bucht hat einen unbenützten Fährkai, wo fast immer ein (gratis)Platz frei ist. Vathi zeigte sich von seiner schönsten Seite, kaum Fallwinde und angenehme Temperaturen.
Da für die nächsten Tage eine markante Wetterverschlechterung angesagt war reservierte ich in Nidri beim IBA-Ponton für zwei Tage einen Liegeplatz mit Mooringleinen (2x 13,5€ incl. Strom/Wasser) Diesen Steg gibt es seit heuer – ist sehr ok, vor allem weil man die Annehmlichkeiten des daneben befindlichen Hotel Athos (Pool, Sanitär, etc.) nützen kann. Auch bei dieser letzten Etappe von Ithaka nach Nidri warteten wir vergeblich auf den großen Fang…. Insgeheim war ich direkt froh, dass ich mir dieses Gemetzel auf der GL erspart hatte. Da Fritz dieses unbeschwerte Seglerleben aber sehr gefallen hatte, wird es nächstes Jahr voraussichtlich eine Fortsetzung geben, wo wir die Anglerei abermals versuchen werden. Der Regen kam übrigens am nächsten Morgen und dauerte fast 24h ohne Unterbrechung.
Hallo Franky
Ist die „Lady“ schon verkauft?
Wenn nicht, wäre dies vielleicht was für mich und meine Freundin.
Danke für dein Feedback.
LG
Michel
Servus Michel,
danke für dein Interesse – die GL ist so gut wie verkauft.
HG
Franky