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Schon seit frühester Jugend hat mich das Leben in der Natur interessiert. Gepaart mit dem Drang nach Reisen und Freiraum finde ich im Bootssport die idealen Voraussetzungen für die Umsetzung meiner Hobbys. Ich segle zwar seit meinem 15. Lebensjahr, habe mich aber nach und nach immer mehr dem Alpinismus zugewendet. Erst in den letzten Jahren trat das Wasser wieder in den Vordergrund.

Saisonstart 2022


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Als frischgebackener Ruhestandler konnte ich heuer ohne Rücksicht auf Urlaubstage bereits früher nach Griechenland aufbrechen. Allerdings mit Flug nach Athen, Bus nach Lefkas und weiter mit dem Taxi nach Nidri – ein 14 Stunden Trip. Ich kam etwas müde am Abend zum Skorpios Steg, wo die Calisto bereits verheftet war. Conny hatte das Schiff einen Tag vorher von der nahen Konidaris Werft überstellt. Es war aber noch der gesamten Winterstaub am Deck, das Innere musste noch etwas gelüftet und ein Schlafplatz hergerichtet werden. Dann noch ein Gyros mit Bier und rein in die Koje.

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Ab dem nächsten Tag begannen die üblich Bootsarbeiten, welche nach der langen Standzeit so anfallen. Yiannis hatte übrigens den Motor und die Getriebeschaltung serviciert. Von Paul Brooks, einem hier ansässigen Engländer, wurden in den Wintermonaten drei Lithium Akkus mit dem erforderlichen Zubehör eingebaut.

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Zusätzlich hatte ich mir ein neues Plastimo Liferaft, sowie ein neues Raymarine Radar von SVB liefern lassen. In einer weiteren großen Schachtel befanden sich noch ein paar innovative Dinge vom deutschen „Daniel Düsentrieb“  Armin Horn.

Alles in Allem ein Haufen Arbeit auf meiner todo Liste die spannende Tage versprach. Spannend nämlich deshalb, da ich ja dazu teilweise auch Spezialisten benötige und diese nicht immer so zur Verfügung stehen…. Z.B. habe ich für den Radarmast einen Schweißprofi kontaktiert, wo die Arbeit im September fertig geworden wäre…  usw. Es gab immer wieder Überraschungen, wo Lösungen gefunden werden mussten.

Bis auf einen stürmischen Nachmittag herrschte permanent traumhaftes Frühsommerwetter, welches ich am griechischen Ostersonntag für eine Bergtour zum Hausberg von Nidri, dem Katharia Rachi – 1085m, nutzte.  Die Beschreibung dazu gibt es in meiner Sparte „Wandern in Griechenland“.

Zwischendurch testete ich meine Ankerwinsch, doch es gab nur ein kurzes Klacken. Es folgte eine langwierige Fehlersuche die erst der kurzfristig kontaktierte Paul Brooks löste. Er benötigte eine ¼ Stunde und fand die Ursache im „Domestic Switch“  (Batteriehauptschalter). Dieses Ding war oxidiert, die Kontakte mussten gereinigt/angeschliffen werden und der Motor surrte wieder – große Erleichterung.

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Herbert (Skorpios Yachtcharter) half mir bei der Montage des Radarmastes, bzw. bei den Umbauarbeiten. Wir entschlossen uns den Bootskran am Heck umzufunktionieren und mit ein paar Scheid-/Schweissarbeiten  in die nötige Form zu bringen. Hört sich alles so leicht an, erforderte aber wiederum einen gehörigen Zeitaufwand. Ich muss hier wieder mal das nette und hilfsbereite Personal von Skorpios Charter loben – es ist mir immer eine Freude hier zu liegen und ich fühle mich in diesem Umfeld nach wie vor sehr gut aufgehoben.

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Nach diesen Vorbereitungsarbeiten fuhr ich mit der Calisto in zwei Tagen rauf nach Korfu, denn ich erwartete Fritz am 1. Mai in den Abendstunden in der Marina Mandraki. 73 NM auf zwei Etappen, zuerst bis Paxos/Lakka und am zweiten Tag bis Korfu Stadt. Eine unspektakuläre Fahrt bei leichter Bewölkung und Sonne mit relativ vielen Segelstunden. Leider hatte in der Lakka Bucht die Ankerwinsch abermals zu spinnen begonnen. Zuerst funktionierte noch alles, doch plötzlich war das nachgeben der Kette nicht mehr möglich. Es ging nur mehr zum Raufholen. Trotz umfangreicher Fehlersuche konnte ich das Problem nicht beheben – das sollte bei der Rückkehr nach Nidri erledigt werden. Es gab aber auch Erfolgserlebnisse, denn bei meinem Radar ist nun das Wifi eingerichtet, bzw. ist das Radar jetzt mit dem Plotter verbunden und läuft anstandslos -die ersten Tests verliefen äußerst positiv.

Die Weiterfahrt nach Korfu verlief problemlos und gab noch einige schöne Segelstunden bei angenehmen Temperaturen. Ich hatte in der Marina Mandraki vorreserviert, Fritz checkte am Abend auf der Calisto ein und am nächsten Morgen ging es um 07.00h schon wieder Richtung Süden.