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Schon seit frühester Jugend hat mich das Leben in der Natur interessiert. Gepaart mit dem Drang nach Reisen und Freiraum finde ich im Bootssport die idealen Voraussetzungen für die Umsetzung meiner Hobbys. Ich segle zwar seit meinem 15. Lebensjahr, habe mich aber nach und nach immer mehr dem Alpinismus zugewendet. Erst in den letzten Jahren trat das Wasser wieder in den Vordergrund.

Von Nidri nach Korfu


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Covid 19 war uns gnädig, bzw. hatte der griechische Staat trotz steigender Infektionszahlen die Einreise für Touristen aus Österreich nicht blockiert. Also ging es Ende August wieder nach Lefkas. Diesmal in Begleitung von Walter, Peter und Franz.

Unser Törn sollte uns zum Ambrakischen Golf und weiter nach Korfu führen. Doch ein gesperrter Lefkas Kanal machte uns einen Strich durch die Rechnung und so ging es nach einem Stopp bei Karnagio/Meganisi vorerst nach Sivota/Südelefkas und wieder einen Tag später früh morgens zur Lefkas Westküste. Bei herrlichem Wetter und teilweise tollem Segelwind fuhren wir Richtung Norden und ließen am Nachmittag in der „Two Rock Bay“ (ca 5NM südöstlich von Parga) unseren Anker fallen. Wieder mal ein neuer Platz für mich und noch ein ansehnlicher dazu. Eine herrliche geschützte Bucht mit großzügigen Ankerflächen. Man muss allerdings etwas schauen und wirklich eine Sandfläche aussuchen, denn es finden sich auch felsige Bereiche mit diversen Verhedderungsmöglichkeiten. Am Scheitelpunkt der Bucht lag ein gut besuchter Badestrand und etwas oberhalb eine nette Freiluftbar mit allerlei Getränken und ein paar Speisen. Eigentlich wollten wir hier kochen, doch die Aussicht bei der Bar hatte uns so gut gefallen, dass wir das Abendessen auch gleich bestellten. Es wurde ein gelungener Abend.

Nidri, vor dem Skorpios Ponton
relaxt bei Karnagio / Meganisi
Vathi / Meganisi
Sivota / Lefkas
Two Rock Bay
einfach, aber sehr lässig
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Am nächsten Morgen hatten wir beim Kaffee schon einige Wespen und starteten deshalb bereits um 07.30h den Motor. Gute zwei Stunden später ließen wir in einer der türkisen Buchten von Anti Paxos den Anker fallen. Ein Traumplatz der alle Klischees erfüllte… zumindest bevor die ersten Ausflugsschiffe erschienen und weitere Segler die letzten freien Ankerplätze ausfüllten. Ist aber eh verständlich, denn diese schöne Ecke wollen viele sehen. Unser Übernachtungsplatz befand sich dann etwas nördlich in der Mongonissi Bucht von Paxos. Dort ist es auch nett und am frühen Nachmittag gab es noch einige freie Plätze am Kai. Kleine Wanderungen zur nahen Steilküste und zum Tripitostor (natürlicher Steinbogen an der Westküste) rundeten diesen Aufenthalt ab.

Bucht Anti Paxos Ostseite

Tripitos Tor

Von Paxos aus segelten wir wieder zum Festland nach Sivota (Marina Sivota Reservierung Tel: 0030 6944354091) tags darauf abermals nach Westen in die Bucht von Petriti (Korfu Südost) und wiederum einen Tag später retour zum Festland nach Sagiada. Hier wollte ich schon immer mal anlegen, erwartete mir allerdings nicht viel. So knapp bei der albanischen Grenze wird es kaum was geben,… dachte ich mir. Doch weit gefehlt – ein kleiner Hafen (Einfahrt bis ca 2m Tiefgang möglich) mit freien r.k. Liegeplätzen (inkl. Wasser),  mehrere Lokale am Kai, freundliche Bedienung, gutes Essen zu günstigen Preisen (ca 20-30% weniger) und eine sehr entspannte Atmosphäre trugen zu einem angenehmen Aufenthalt bei. Bevor wir einen Tag später wieder los fuhren wanderten wir in der Früh noch hinauf nach „Alt Sagiada“ und bestaunten die überwucherten  Gemäuer dieses verlassenen Dorfes.

Sivota – Festland
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Sagiada
Flussmündung und Naturschutzgebiet bei Sagiada
überwucherte Gemäuer von „Alt Sagiada“

Das Zick-Zack der vorherigen Tage fortsetzend ging es weiter zum Nordosten von Korfu, in die Bucht von KalAmi. Die Herausforderung des Tages bestand darin, den prognostizierten Wind von 25-35 Kn entsprechend zu meistern, bzw. auch den Anker gut zu setzen. Bereits im Bereich zwischen Albanien und Korfu schäumten die Wellen und die Calisto krängte, obwohl wir die Segel nur bis zum ersten Reff hissten. In der Bucht dann das selbe Spiel mit dem Wind. Es kamen Böen bis 30 Kn von den bewaldeten Hängen und ließen die Wanten erzittern. Zusätzlich drehte die Windrichtung im Laufe der Zeit um etwa 90 Grad was unserem Anker nicht behagte. Trotz 45m Kette hatte es ihn (nachdem er drei Stunden gehalten hatte)  tatsächlich ausgebrochen und die Calisto begann zu wandern. Kurz vorher hatten wir noch überlegt, ob wir mit dem Beiboot zur Strandtaverne fahren sollten…. So kann man sich täuschen, wieder was dazu gelernt. Der Anker war ein paar Minuten später neu gesetzt und wir (Peter&Franz) bereiteten ein bekömmliches Spagetti-Menü auf der Calisto zu. Die Böen beruhigten sich am späten Abend, es wurde eine ruhige Nacht.

Bucht Kalami im NO von Korfu

Samstag, 6 NM bis zur Marina Gouvia, wo wir den Tank auffüllten und Peter sich verabschiedete. Er wird hier ein Charterschiff übernehmen und als Skipper eine Woche anhängen. Wir fuhren mit der Calisto weiter bis Korfu Stadt wo ich in der Marina Mandraki einen Platz reserviert hatte. Für Franz und Walter war am nächsten Tag der Heimflug und für mich wartete ein weiteres Segelabenteuer 🙂

Foto von Walter beim Heimflug über Korfu