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Schon seit frühester Jugend hat mich das Leben in der Natur interessiert. Gepaart mit dem Drang nach Reisen und Freiraum finde ich im Bootssport die idealen Voraussetzungen für die Umsetzung meiner Hobbys. Ich segle zwar seit meinem 15. Lebensjahr, habe mich aber nach und nach immer mehr dem Alpinismus zugewendet. Erst in den letzten Jahren trat das Wasser wieder in den Vordergrund.

Zwischen Errikousa und Kalamata – Mai 2019


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Mittwoch 08.05.2019

die Temperaturen sind derzeit eher so, wie man sich hier schöne Wintertage vorstellt. Bei unserem Start im Morgengrauen zeigte dasThermometer 12 Grad, aber zum Glück hatte der Wind nachgelassen. Wir tuckerten gemächlich zum Lefkas-Kanal (9.00 Uhr Brücke) und von dort weiter nach Paxos. Die Windprognosen stimmten genau. Zuerst etwas Segelwind und zum Schluss Gegenwind. Trotz Sonne konnten wir unsere Jacken nicht ausziehen. Die 9 ½ Stunden Fahrt waren aber trotzdem ganz ok. Zwischendurch roch es immer mehr nach Diesel, sodass ich im Motorraum Nachschau hielt. Die Entlüftungsschraube war nicht ganz fest, es tropfte etwasTreibstoff heraus – nachgezogen – fertig. Ansonsten ereignislos. In Gaios legten wir direkt am Dorfkai an, was auch nur in der Nebensaison so einfach geht. Kostet jetzt allerdings bereits 22€ (ohne Strom, dafür r.k. mit Anker). Unser Platz lag halbwegs geschützt in der Sonne und wir konnten kurzfristig sogar T-Shirt und Short anziehen. Ein herrliches Gyros rundete diesen Tag ab. Danach nur mehr schreiben und ab in die Federn

kühlerMorgen
Lefkaskanal
Gaios Paxos

Nach einer angenehm ruhigen Nacht und einer kleinen Morgenrunde kletterte ich (mit Prusikschlinge) in den Mast um das Toplicht gegen eine LED Lampe auszutauschen.  Es funktionierte, nur leider kam ich im Laufe des Tages drauf, dass die Windanzeige jetzt tot ist…

Gaios – Paxos

Ausflug in den Mast

Um 8 Uhr starteten wir bei Sonnenschein mit leichtem Segelwind Richtung Korfu / Marina Mandraki. Zeitweise war sogar T-Shirt Wetter. Gegen Mittag flaute der Wind etwas ab, sodass wir wieder den Motor dazu schalteten. Die Wolken wurden dichter und der leichte Wind kam genau von achtern. Insgesamt aber ganz ok. Die Marina war bis zum Abend fast voll und es empfiehlt sich vorher anzurufen und zu reservieren. Eine Stadtrunde gabs auch noch, zumal ich einen Handwindmesser erwerben wollte und unseren Gemüsevorrat mussten wir auch noch auffüllen.

auf dem Weg nach Korfu
kurz vor der Festung Korfu – in der Marina Mandraki wird zumeist mit dem Bug angelegt (deshalb Bugleinen)
..und nochmals in den Mast um den Windmesser zu kontrollieren
ein bewährtes Team unterwegs
Abfahrt Korfu

In der Nacht war etwas Regen und das Boot schaukelte im Wind. Am Morgen noch bewölkt und diesig. Wir brachen gegen 6.30 Uhr auf Richtung Marina Gouvia um zu tanken. Bei der Tankstelle war keiner und über Funk erfuhren wir, dass  in einer halben Stunden geöffnet wird. Dem war nicht so und um 09.00 Uhr ging ich zu einem Office in der Nähe. Dort war der Tankwart, sah mich fragend an, blickte auf die Uhr und meinte dass es noch nicht 09.00 Uhr sei (es war bereits 09.05h). Außerdem gäbe es keinen Strom und folglich auch keinen Diesel. Vielleicht gegen Mittag… Auf die Frage, warum er uns dann am Tankstellenkai eine Stunde warten lässt, gab es nur einen Blick auf die Uhr und ein Achselzucken.  Manchmal können sie richtige Ungusteln sein diese Griechen…. Dafür war die Windanzeige wieder ok, vielleicht hat der Kontaktspray  geholfen. Unsere Fahrt ging (ohne tanken) zwischen Korfu und Albanien weiter nach Norden, dann bei Sonnenschein nach Westen bis zur Insel Errikousa. Dort gibt es seit dem Sommer vorigen Jahres eine neue Marina mit Mooringleinen etc. Da wir noch vor der offiziellen Eröffnung angelegt hatten mussten wir auch nichts zahlen. Hier sind alle sehr freundlich und die Insel vermittelt insgesamt einen beschaulichen Eindruck. Nach einer 7km Wanderroute nahmen wir gleich das Abendessen in einem Cafe vor Ort. Rein gefühlsmäßig waren wir dort heuer die ersten Gäste. Aber das Essen war sehr gut und preiswert.

die großzügige Hafenanlage von Errikousa,  offizielle Eröffnung ist am nächsten Tag gewesen

In Korfu hatten wir ein flüssiges Planenimprägnierungsmittel erworben und dieses in Errikousa beim Bimini aufgetragen
eine beschauliche Insel

In der Marina kamen in der Nacht noch ein paar Regattaboote aus Italien an, ansonsten herrschte Ruhe. Noch im Finsteren startete ich den Motor, Positionslichter an und los gings. Eigentlich wollten wir nach Italien, aber die Wetterprognosen zeigten sich sehr unbeständig und nicht einladend. Um doch eine Langfahrt zu machen sollte es 120 NM bis Kefalonia gehen. Geplante Ankunft am nächsten Morgen. Außerhalb des Hafens hissten wir die Segel bei ca. 4 Beaufort achterlichem Wind. Sobald wir vom Schutz der Insel weg waren wurden die Wellen größer und die Fahrt sehr bewegt.  Vorbei an der Insel Mandraki, entlang der Korfu Westseite Richtung Süden. Nachdem die Windrichtung passte bereitete ich den Parasailor für den Einsatz vor. Vollkommen konzentriert auf dieses Segel übersah ich, dass der Wind bereits in Böen um die 20 Knoten hatte und genau beim Hissen schoss eine Böe in das sich aufblähende Segel…. Was soll ich sagen, das Manöver ging schief – starke Schräglage, Boot schießt in den Wind, usw… wir konnten diese missliche Lage gerade noch in den Griff kriegen, alles gut gegangen. Etwas erschöpft und um einige Erfahrungen reicher setzten wir die Fahrt ohne Parasailor fort. Durch den Wellengang plagte sich der Autopilot und etwa gegen Mittag, nach einem Viertel der geplanten Fahrt hatte er die ersten Aussetzer. Was tun? Ich hab meine Telefonjoker angerufen und kam zum Schluss die Fahrt nach Nidri (ins Basecamp) umzuändern. Wir hatten noch 50 NM bis zur Lefkasbrücke und starteten deshalb den Motor um statt vier, doch 6 Knoten zu fahren. Zwischendurch besprühte ich die E-Stecker des Autopiloten mit Kontaktspray. Das lange Steuern mit der Hand ist ziemlich anstrengend, weshalb ich nach einiger Zeit doch wieder den Autopilot testete. Siehe da, er funktionierte und hatte bis 22.00 Uhr nur mehr einen Aussetzer. Im Finsteren kamen wir bei der Lefkas-Brücke nach 17 Stunden Fahrt an, und gingen bei (fast) Windstille vor der Brücke längsseits. Es folgte eine sehr ruhige Nacht.

Zeitiger Aufbruch
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In der Früh nahmen wir die 8Uhr-Brückendurchfahrt und legten zwei Stunden später bei Conny am Scorpios Ponton in Nidri an. Jetzt ist erstmal ausrasten angesagt.

Nidri
Skorpios Ponton

Dazwischen gibt es aber immer etwas zu tun. Tanken, einkaufen, Organisatorisches, etc. Hier am Scorpios Ponton ist es aber sowieso nie fad. Eine Laufrunde stand auch auf dem Programm. Nebenbei war schlechtes Wetter angesagt und in der Nacht hätte der Wind eigentlich auffrischen sollen. Doch außer periodischen Regenfällen war alles ruhig.  Eine besondere Herausforderung war die elektronische Bezahlung der mit 18.5. fälligen „Greek-Cruising-Tax“. Dazu musste ich mich bei der Seite www.aade.gr registrieren und erhielt mit einigen Arbeitsschritten weiter, der Eingabe von Boots- sowie Eignerdaten ein sogenanntes ePravolo (lange Steuernummer). Damit war der Weg für die Einbezahlung dieser Gebühr geebnet und ich überwies 165€ für die Monate, wo das Boot heuer im Wasser sein wird. Leider war zu Beginn ein zugesagtes E-Mail mit einem Freischaltlink nicht übermittelt worden (war letztendlich im Spam) was die ganze Sache etwas in die Länge zog. Jedenfalls hab ich jetzt alles und die Behörden können zufrieden sein. In Korfu hatten wir übrigens ein flüssiges Planenimprägnierungsmittel erworben und dieses in Errikousa aufgetragen. In der vergangenen Nacht hatte es den ersten Regentest überstanden. Am zweiten Abend hatte es allerdings so stark geschüttet, dass dieses Mittel auch an seine Grenzen kam. Mit einem zweiten Anstrich sollte es besser werden. Den Nidri Wasserfall hatten wir auch noch zu Fuß besucht. Als wir dort waren kam nicht nur beim „Katerakt“ das Wasser, sondern auch der Himmel öffnete seine Schleusen…

In der Früh ging es nach kurzer Pause wieder mit Schüttregen weiter. Als es endlich aufhörte starten wir Richtung Süden. Mangels Wind mit Motor. Zuerst streikte der Autopilot wieder, doch nach 1 ½ Stunden funktioniert er, und keiner weiß warum. Die Sonne kam dann auch endlich und verschaffte uns einen vergnüglichen Bootstag. Wir motorten bis Kefalonia/Poros und fanden im Hafen leicht Platz. Hier war es richtig warm und angenehm.  Der nächste Tag sollte genau so angenehm und auch wärmer werden, doch es kam der für den Vortag prognostizierte Gegenwind und verschaffte uns eine ruppige Fahrt bei maximal 4 KT (mit Motor). Im Hafen Zakynthos hatte es erstmals angenehme Temperaturen. Wir lagen ruhig im Marinabereich. Man bezahlt nun pro Tag  15€, für Strom und Wasser je 5€ und die einmalige Hafengebühr von 10€ pro Besuch – ohne Mooringleinen, mit Buganker. Schön langsam werden die Preise erhöht und es empfiehlt sich dort zu reservieren  (nachträglich  bin ich drauf gekommen, dass mich dieser Kerl etwas gelinkt hat). Trotz Vorsaison und nicht so tollem Wetter, war der Marina-Kai am Abend fast voll. Ansonsten ist nicht so viel los.

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Um 03.45 Uhr läutete der Wecker und wir starteten südwärts zu einer 68 NM Etappe nach Pylos. Auch diesmal war etwas Gegenwind, bzw am Nachmittag W-Wind angesagt. Das Meer war jedoch gnädig zu uns, kaum Wellen, wenig Wind, aber saukalt. Erstmals in Griechenland musste ich mir eine Decke ins Cockpit holen. Trotz Sonnenschein waren wir bis 10 NM vor Pylos eingehüllt wie bei einem Wintertörn. Bei der Einfahrt in die Navarino Bucht war wieder mal eine Schrecksekunde. Am Bootsrumpf schepperte irgendwas, jedenfalls ein außergewöhnliches Geräusch. Motor ok, Antriebswelle ok, alles bestens. Dann fiel mir ein, dass ich im Morgengrauen eine im Wasser schwimmende Bambusstange übersehen hatte und diese hinter dem Boot nicht aufgetaucht ist. Ich stoppte die Calisto, fuhr ein paar Meter rückwärts und siehe da, plötzlich tauchte eine in der Mitte geknickte Bambusstange auf…. ca. 60 NM mitgeschleppt. In der Marina Pylos fanden wir gerade noch einen Platz am Kai bei der Hafeneinfahrt. Diese „Marina“ verkommt immer mehr zu Abstellplatz für Dauerlieger. Charterschiffe sieht man hier fast nie. Der Gesamte Kai ist mit Schiffen belegt die wahrscheinlich seit Wochen/Monaten/Jahren nicht mehr bewegt wurden. Zur Absicherung dieser Yachten, wurden dann immer gleich zwei Mooringleinen verwendet, sodass trotz Platz keine Befestigungsmöglichkeit für andere Boote vorhanden ist. Bin neugierig, bis wann sich hier mal etwas ändert.  Trotzdem gefällt uns Pylos immer sehr gut. Wir haben natürlich den Marineshop unseres Vertrauens besucht, wo uns der Besitzer gleich wieder erkannte und uns freundlich begrüßte. In unserem Stammlokal hatten wir sogar den selben Tisch.

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Einfahrt Navarino Bucht
Marina Pylos
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Im örtlichen Marineshop konnte ich auch meine beiden Feuerlöscher ganz unkompliziert zur Überprüfung geben. Der Bruder des Besitzers macht das. Während der ersten Nacht hatte es ein paar mal geregnet, doch am Morgen lachte bald die Sonne. Es war aber ziemlich durchwachsen und bei Bewölkung nach wie vor kühl. Nach einer weiteren ruhigen Nacht hieß es am nächsten Morgen „Leinen los“ und auf zur letzten Etappe mit Fritz. Ziel Kalamata. Der Autopilot hatte nun anscheinend komplett seinen Geist aufgegeben und so war auf die gesamten 40 NM Handsteuerung angesagt. Die letzten 10 NM mit ansprechendem Segelwind bis 17 KT bei der Einfahrt in die Marina Kalamata (Funk Kanal 69 – nirgends angeschrieben).

Festung Methoni
Kouroni im Vorbeifahren
Marina Kalamata
Kalamata – Blick Richtung „Historic Center“

In zwei Tagen werden wir hier den „Crewwechsel“ haben. Die Stadt Kalamata bietet auf den ersten Blick keine Besonderheiten und hat ihre besseren Zeiten anscheinend bereits hinter sich. Man bekommt aber ziemlich alles und auch die Marina ist voll ok. Beim ersten Stadtrundgang folgten wir dem Schild „Historic Center“ vom Hafen Richtung Norden. Diese paar Kilometer hätten wir uns sparen können, denn außer der normalen Stadtinfrastruktur gab es dort lediglich eine Kirche mit einem Platz davor, und bis auf die Kirche alles eher ungepflegt und teilweise echt heruntergekommen. Für das Abendessen nahmen wir diesmal ein Pastalokal in Hafennähe. Das war ganz gut und auch preiswert (bis auf den Wein). Danach folgte eine äußerst unruhige und ruppige Nacht. Der S-Wind hatte am Nachmittag aufgefrischt und in die Bucht von Kalamata rollten die Wellen herein. Blöderweise ist die Hafeneinfahrt genau so gelegen, dass der Schwell von draußen fast den gesamten Marinabereich betraf.  Der Steg für die Tageslieger war diesem besonders ausgesetzt und so ruckelte es die gesamte Nacht ziemlich heftig. Der Schlaf war dementsprechend unruhig und mich wunderte es, dass die Seile dieser Belastung Stand hielten.

durch den Südwind gab es Wellen und der Schwell war an unserem Liegeplatz sehr stark zu spüren

Gegen Morgen wurde es etwas besser und ich raffte mich zu einer Laufrunde auf. Danach warteten wir auf den Marinaelektriker, der uns am Vortag zusagte in der Früh vorbei zu schauen. Es wurde 10.30 Uhr bis er vorbei kam und sich unser Problem mit dem Autopilot ansah. Letztendlich war es zum Glück nur ein defekter Stecker, bzw das Kabel und mit etwas Improvisation und Bastelgeschick hatte er die Selbststeuerung wieder zum Laufen gebracht. Mir fiel ein Stein vom Herzen….

Wir mieteten noch ein Auto und fuhren ein Stück der Ostseite Richtung Süden bis zur Ortschaft Kardamili. Dieser Ort war sehr gepflegt und vermittelte einen guten Eindruck. Tolle Buchten und  nette Umgebung. Aufgrund des Südwindes konnten wir sogar Surfer beim Abreiten der Wellen beobachten.

die Gegend um Kardamili ist sehr abwechslungsreich, es gibt sogar Sicht auf schneebedeckte Berge

Und hier der Film über die bisher zurückgelegten Seemeilen

https://youtu.be/ZJHoX7dD0V8

Meine Frau Andrea kam am nächsten Tag mit dem Flieger nach Kalamata und Fritz flog mit dem selben Gerät retour nach Österreich. Zum Glück war der Schwell im Hafen bereits zurückgegangen sonst wäre mein Schatz bereits vor der Weiterfahrt seekrank geworden.

Crewwechsel   ;-)))

Ab nun gings wieder retour und wir hatten eine gute Woche Zeit um nach Zakynthos zu gelangen. Zuerst natürlich bis Pylos und nach einem Rast/Sightseeing-Tag (Ochsenbauchbucht, Methoni Castle) weiter nordwärts bis zu der mir bis dato unbekannten Ortschaft Kyparissia.  Von hier kannte ich nur die Google Maps Ansichten und erhoffte mir keine Besonderheiten. Nach einer 28 NM Fahrt mit Gegenwind und Welle fanden wir im dortigen großzügigen Hafen längsseits leicht einen Platz und konnten sogleich bis zu sechs Schildkröten auf einmal beobachten. Vom Liegeplatz aus sieht man wie sich diese Kleinstadt (ca 7000 Einwohner) den Berghang hinaufschmiegt – ein malerisches Bild. Als wir dann einen umfangreichen Stadtrundgang bis hinauf zur Burgruine absolvierten, hatte uns dieser Ort gleich für sich gewonnen. Pulsierendes authentisches Leben, viele Geschäfte und Lokale in ansprechender Umgebung. Als ausländischer Tourist fällt man hier auf. Es kommt immer wieder zu netten Gesprächen, die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Weil das Wetter passte blieben wir noch einen Tag. Die Sonne wärmte nun bereits etwas mehr, nach dem Morgenlauf gabs bereits ein Bad im kristallklaren Hafenwasser.

noch immer keine Mai-Temperaturen
„Marina“ Pylos
die Wanderung über die Ruine zur Ochsenbauchbucht ist immer wieder ein Erlebnis
die Gegend dort ist wirklich sehenswert

unser Ruhetag in Pylos führte uns auch noch zur Festung bei Methoni
die geschützte Bucht von Methoni
in der Morgensonne aus der Navarinobucht und weiter nach Kyparissia
außerhalb der Navarinobucht erwartete uns lästiger Gegenwind mit Welle
sobald es direkt Richtung Kyparissia ging wurde es ruhiger
das große Hafenbecken von Kyparissia
wir sahen bis zu sechs Schildkröten gleichzeitig
Kyparissia von der Burgruine am oberen Rand der Stadt

Um die Etappen nicht allzu lange zu halten hatten wir den nächsten Stopp knapp 30 NM nördlich im ruhigen Ort Katakolon.  Wir motorsegelten bei schwachem Wind zu diesem spärlich besuchten Hafen. Hierher kommen  nur Segler auf der Durchreise, oder jene die nach Olympia wollen. Wegen dieser in der Nähe befindlichen historischen Stätte wird  Katakolon auch von Kreuzfahrtschiffen angefahren. Seit meinem letzten Besuch vor etwa drei Jahren wurde der Hafenbereich richtig herausgeputzt. Der Anlegebereich für die Segler hat sich jedoch nicht verändert. Diesmal kassierte niemand, man sucht sich einen Platz und legt r.k. an. (mit Buganker). Bis zum Abend zählte ich insgesamt 7 Fahrtensegler. Flottilien oder Charter sieht man hier praktisch nie.

Katakolon vom Dorfhügel aus gesehen

Nun waren es nur mehr  5-6 Stunden nach Westen bis Zakynthos, in den Hafen von Zante. Hier hatte ich mit dem „Marinero vor Ort“ noch eine kleine Rechnung offen. Aufgrund eines vorangegangen Telefongespräches mit der Port Authority wusste ich, dass die dort eingehobenen Gebühren keinesfalls die einmalige Hafengebühr von 10€ beinhalten dürfen. Er war einsichtig und wir einigten uns unter Einbeziehung der Strom/Wasserabrechnung.

am offenen Meer war es noch immer kühl
Zakynthos – Hafen Zante

Am späten Nachmittag frischte der Wind ziemlich auf und stellte allseits die gelegten Anker auf die Probe. 20 Knoten schräg über das gesamte Hafenbecken (SO-Wind) machten unseren Liegeplatz etwas ungemütlich. Mit Sorge sah ich auf den nächsten Tag, denn es waren in Böen bis 40 KT angesagt. Zum Glück war dem nicht so, und wir konnten in Ruhe eine Sightseeing-Runde drehen (Shipwreckbay, etc).

Inselrundfahrt mit Shipwreckbay

Tags darauf flog Andrea wieder nach Hause. Ich war noch 5 Tage solo unterwegs und fuhr über Kefalonia/Sami, Astakos und Meganisi nach Nidri retour.

Von Zakynthos Richtung Kefalonia steigerte sich der NW-Wind immer mehr, sodass ich spürbar einreffen musste. SOG bis 8 KT! An der Ostseite von Kefalonia beruhigte sich die ganze Sache wieder.

mit gerefften Segeln um das Südkap von Kefalonia

Sami war eine neue Destination für mich, hier hatte ich noch nie angelegt. Es werden keine Gebühren eingehoben, man liegt r.k. mit Buganker. Eine nette Ortschaft (Fährverbindung zum Festland) mit der üblichen Infrastruktur, vielen Lokalen und auch einem Marine-Shop. Trotzdem ist es relativ ruhig, ein Kiesstrand befindet sich unmittelbar neben dem Hafen, aber auch im Scheitel der großen Bucht. Eher ungewöhnlich für Griechenland, gibt es auch einen Wanderweg zur „Akropolis von Sami“, welche ca 250 Hm oberhalb auf einem angrenzenden Hügel zu sehen ist. In Verbindung mit einer Kirche und weiteren antiken Steinen auf einem daneben befindlichen Hügel ist das eine gemütliche 2-3 Stunden Tour.

Hafen Sami vom Dorfhügel gesehen
Wanderung zu antiken Stätten

Ein weiteres Ziel (meine Laufrunde) war das ca. vier Km nordöstlich liegende Antisamos – eine große Badebucht (auch Ankermöglichkeit) mit Liegestühlen, Sonnenschirmen, etc. Insgesamt ist Sami eine sehr gute Alternative zum überlaufenen Effimia, wenngleich auch hier zum Abend hin der Hafen voll wird.

Astakos (29 NM nordöstlich von Sami, am Festland)  war ebenfalls neu für mich und deshalb mein nächstes Ziel. Die gesamte Fahrt, wenig Wind-Sonne-warm, ich konnte es fast nicht glauben. Zeitgerecht zum Anlegen war natürlich wieder auffrischender Seitenwind und niemand nahm mir meine Leinen an. Einige Griechen saßen gemütlich in den am Hafen befindlichen Tavernen und rührten sich nicht vom Fleck…. und Segler waren auch nicht zu sehen. Zum Glück gabs dort diese gelben Hafenpoller, wo ich mein Seil drüberwerfen konnte und mein Anlegemanöver rettete.

jetzt gibt es endlich die ersehnten Temperaturen
Hafen Astakos

Der aufgefrischte Wind kam natürlich von einer Seite die im Hafen etwas Schwell verursachte. Bei Winden aus südlicher Richtung ist dieser Hafen nämlich nicht zu empfehlen. Es wurde zum Glück relativ schnell wieder ruhig und mein Puls ging wieder etwas runter…. In der Zwischenzeit hatten doch noch ein paar andere Segler angelegt, darunter ein riesiger Charterkatamaran mit einer Schwechater (Ostösterreich) Männercrew. Da war es mit meinen Eremitendasein gleich vorbei. Wir saßen bald in der Taverne gegenüber und labten uns am Gerstensaft….

Obwohl die Ortschaft sehr bemüht ist und den Seglern Liegeplatz, Strom / Wasser gratis zur Verfügung stellt, hat mich Astakos nicht ganz überzeugen können. Neben meinem Schiff war ein kleines Kanalrohr, wo dann und wann etwas stinkende Flüssigkeit ins Meer floss, zusätzlich war es ziemlich unruhig. Ansonsten ist diese Ortschaft eigentlich nett. Hinter dem Hafenbereich gibt es Geschäfte und weitere Restaurants etc.

Die Nacht war dann wider Erwarten geruhsam und der Morgenlauf in netter Umgebung. Insgesamt also doch mehr positiv.

Meinen Törnabschluss hatte ich nach ein paar Segel- und Motorstunden traditionell in Meganisi / Vathi bei Karnagio. Danach nur mehr rüber nach Nidri und einen Tag später ab nach Hause. Colin wird auch diesmal die Calisto vom Skorpios Ponton holen und zu seinem Platz überstellen. In ein paar Wochen geht’s dann wieder weiter…. dazwischen ist etwas arbeiten angesagt 😉