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Schon seit frühester Jugend hat mich das Leben in der Natur interessiert. Gepaart mit dem Drang nach Reisen und Freiraum finde ich im Bootssport die idealen Voraussetzungen für die Umsetzung meiner Hobbys. Ich segle zwar seit meinem 15. Lebensjahr, habe mich aber nach und nach immer mehr dem Alpinismus zugewendet. Erst in den letzten Jahren trat das Wasser wieder in den Vordergrund.

Von Kos über Santorin nach Lefkas


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Voll getankt, gut verproviantiert und ausgeruht startete ich am kommenden Morgen zu meiner letzten großen Solo-Etappe dieses Jahres, ca 400NM retour nach Lefkas.

im Morgengrauen von Kos Richtung Westen
nach dem südwestlichen Kap von Kos kamen die Wellen

Gleich nach der Hafenausfahrt setzte ich die Segel und fuhr mit gutem Speed auf der wellengeschützten Südseite von Kos Richtung Westen. Kurz vor dem westlichsten Zipfel von Kos reffte ich die Segel, denn bei diesen Kap`s gibt es öfters Starkwind. Es war zwar nicht ganz so böig, aber sobald ich draußen in der offenen Ägäis war gings zur Sache. Die Wellen hatten bald stattliche Höhen und der Wind blies stetig mit 15-22Kn von NNW. Ich hatte es mit etwas gemütlicher vorgestellt, denn das war mehr als prognostiziert. Aber was soll`s, das Leben ist kein Wunschkonzert. Es lagen etwa 30NM zur Insel Astipalea vor mir, welche meine Magennerven ganz schön beanspruchten. Permanente Schräglagen bei 6-7Kn Speed und in regelmäßigen Abständen ein Wasserschwall über die Sprayhood, es war etwas mühsam. Ca 6 Seemeilen vor meinem Ziel, der kleinen Marina Astipalea, fielen plötzlich Autopilot, Tiefenmesser und Windanzeige aus. Keine Anzeige auf den Display`s. Der Kartenplotter funktioniert zum Glück noch. Jedoch musste ich ans Ruder und durfte bei Wellen bis 2m ganz schön kurbeln. Nach etwa 4NM kam ich endlich in die Abdeckung der Insel und konnte nun in ruhigerem Wasser bis zur Marina segeln. Den Marinero hatte ich vorher angerufen und so wusste ich, dass noch ein Platz frei war.  Im kleinen Hafenbecken gab es deutlich weniger Wind, mein Anlegemanöver passte (Buganker, mit dem Heck zum Kai) sehr gut und der Anker hielt. Aufgrund der Starkwindprognose für die nächsten Tage, werde ich hier einige Zeit verbringen. Beim Autopilot hatte sich übrigens  lediglich bei einer Kabelverbindung das Pluskabel gelöst, weshalb das Gerät keinen Strom erhalten hatte….

Astipalea in Sicht
der Autopilot war 6NM vor dem Ziel ausgefallen
Hafen Astipalea
eine typische Ägäisinsel

Die Wettervorhersage stimmte und so blieb ich drei Nächte (15€/N). Die Chora mit dem Hafen lag sehr malerisch, mit engen Gassen im typischen Weiss-Blau der südlichen Ägäis und erfüllte exakt die Prospektvorstellungen von Griechenland.

Chora Astipalea
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Für Ausflüge mietete ich eine kleine Enduromaschine, düste damit kreuz und quer über die gesamte Insel, bestieg den höchsten Berg  und besuchte einige tolle Aussichtspunkte. Diverse Geschäfte, Lokale,  und Tavernen gab es natürlich auch ausreichend.

auf Astipalea gibt es großteils Schotterstraßen
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kleine Bergtour
Zufahrt zu entlegenem Strand
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windig ist es hier immer
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Zwischendurch immer wieder der Blick auf die Wettervorhersage. Ursprünglich wollte ich rauf nach Ios, doch hierfür waren die Verhältnisse ungünstig. Ganz hart am Wind mit entsprechend Welle wollte ich mir nicht antun.

bei Sonnenaufgang geht es weiter
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Am dritten Morgen war es etwas ruhiger. Ich ging noch zum Bäcker und startete kurz danach meine Überfahrt zur Insel Anafi. Auch dieser Törn wurde abermals ziemlich wellig mit beständigem Segelwind und Böen bis gut 20Kn. Im kleinen, neu ausgebauten Hafen von Anafi konnte ich längsseits anlegen.

wieder eine bewegte Fahrt
Insel Anafi
hier wurde kürzlich der Hafen vergrößert
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Ich wanderte in der Nachmittagssonne hinauf zur Chora und war echt angenehm überrascht. Diese Insel lag eigentlich gar nicht auf meiner „todo List“ und entpuppte sich als wahrer Geheimtipp. Ein kleiner Strand neben dem Hafen und eine sehr gepflegte und sehenswerte Chora, wirklich schön.

Anafi
eine sehr gepflegte Insel
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Die Nacht war ruhig und mein Katamarannachbar lief bereits im Morgengrauen aus. Ich wartete noch etwas und startete nach dem zweiten Kaffee Richtung Santorin. Eigentlich war weniger Wind prognostiziert, aber 15-20Kn blasen hier anscheinend immer. Und so gab`s abermals eine beschwingte Segelfahrt bis in die Windabdeckung von Santorin.

Santorin in Sicht
Santorin Süd
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Einfahrt in die Kaldera

Bereits vor der Einfahrt in die Kaldera (Santorin ist ja eine Vulkaninsel) wurde die Südküste spektakulär und jede Menge an Touristenbooten fuhren entlang der senkrechten dunklen Vulkanfelsen. Danach einer der Höhepunkte vom Segeln in Griechenland. Auf eigenem Kiel in den inneren Bereich (also der ehemalige Vulkankrater) einfahren – sehr beeindruckend. 5NM später gelangte ich zu meinem Ziel, der westlich gelegenen Insel Thirasia, wo ich in der Bucht Ormos Nikolaos eine Boje reserviert hatte. Diesen Tipp hatte ich von meinem Seglerkollegen Christian bekommen, denn Ankern ist im inneren Bereich von Santorin praktisch nicht möglich und anlegen kann man als Privatschiff auch nirgends. Die Manolas Bojen (siehe NAVILY App) werden mit WhatsApp reserviert und kosten 50€ pro Nacht. Für griechische Verhältnisse ziemlich teuer, aber eindeutig eine gute Investition.

ich steuerte die Insel Thirasia im Osten der Kaldera an
hier gibt es im Nordosten ein paar Bojen zum Anlegen
Wanderung auf Thirasia
Aussicht in die Kaldera bzw Richtung Fira
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Ich nahm zwei Nächte, konnte so am ersten Nachmittag die Insel Thirasia erkunden und fuhr am zweiten Tag früh morgens mit der Fähre (2€) hinüber nach Santorin Old Fira.

Santorin – Old Fira
von hier geht es ca 200Hm aufwärts

Dort hatte ich reichlich Zeit die Toptourismusregion von Griechenland zu erkunden. Es ist wirklich beeindruckend, vor allem am Vormittag, wo es noch nicht so heiß ist und die Massen an Touristen erst schön langsam eintrudeln. Ein Fotomotiv nach dem anderen und jede Menge Aussicht. Nach ein paar Stunden mit einigen Kilometern durch die engen Gassen, entlang steiler Hänge, hatte ich mich aber sattgesehen und freute mich bereits auf die Ruhe bei meinem Liegeplatz. Die Fähre war am späten Nachmittag retour, endlich ein Sprung ins Wasser!

ein Traumtag
genau wie in den Prospekten
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in der Nachmittagshitze retour zur Fähre
und zurück zum Boot
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es gab ein „Buchtmenü“

Sobald der kommende Morgen graute, startete ich und fuhr weiter nach Norden zur Insel Ios. Diese Etappe war zwar nicht so lange, doch Gegenwind bis 22Kn und Wellen machten es zu einer ruppigen Motorfahrt. Im Hafen Ios  war am Ostkai noch Platz für mich. Entgegen der Beschreibungen gab es aber keine Mooringleine und ich musste meinen Anker nehmen.

Ansteuerung Hafen Ios
der Ostkai liegt sehr geschützt
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in der Nähe des Hafens gibt es einen feinen Sandstrand
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Für die kommenden Tage stand stärkerer Meltemi in Aussicht, weshalb ich mich gut einrichtete. Zusätzlich gab es hier jedes mal ziemlich Schwell wenn eine der zahlreichen Fähren am äußeren Hafen anlegte. Mein Anker hielt, der Abstand zum Kai passte auch, alles paletti.

die einlaufenden Fähren verursachen ziemlichen Schwell

Ich blieb vier Nächte (gesamt 40€) und erkundete die sehenswerte Insel. Jeden Tag eine windige Wanderung und zwei Tage ein Moped, ich kam ziemlich viel herum.

tolle Ortschaft mit herrlicher Aussicht
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es gibt auch markierte Wanderwege
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und entlegene Buchten
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am Gipfel stürmte es gewaltig
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Chora von Ios
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Endlich passte der Wetterbericht, Zeit zum Ablegen. Anker auf und ab gings Richtung Insel Sifnos. Sobald ich die große Bucht vom Hafen Ios verlassen hatte, steigerte sich der Wind von Minute zu Minute und als die Abdeckung Richtung Norden weg war gab es bereits Böen bis 25Kn. Aufgrund meiner Erfahrungswerte bin ich in solchen Situationen eher vorsichtig, weshalb ich das Großsegel nur bis zum ersten Reff gesetzt hatte. Zwischen der Insel Ios und dem gleich westlich gelegenen Sikinos blies der Nordwind kräftig durch, erst später pendelte es sich bei 15-18Kn mit etwas Welle ein. Es wurde eine annehmbare Segelfahrt und erst als ich das Südkap von Sifnos erreichte sowie meinen Kurs nach Norden richtete kam der Motor ran. Die Westseite von Sifnos noch ein kurzes Stück hoch und ich hatte mein Tagesziel, die fast kreisrunde Bucht Orms Vathy erreicht.

außerhalb der Inselabdeckung ging es abermals beschwingt weiter
auf der Ostseite von Sifnos war es ruhig
Bucht Ormos Vathy

Ein wunderbarer Ankerplatz mit Badestrand, einigen Häusern und Tavernen, sowie einem kleinen Kai mit einer kleinen blau-weißen Kirche. Sehr idyllisch, aber bei anderen Seglern auch begehrt. Bis zum Abend ankerten über zehn Schiffe. Ich war wieder im Bereich des Chartertourismus zurückgekehrt.

Nach einer sehr ruhigen Nacht startete ich bereits im Morgengrauen und legte meinen Kurs Richtung NNW Kythnos. Knappe 40NM wo ich mir eine reine Motorfahrt erwartete. Zwischen den Inseln (Serifos ließ ich östlich liegen) gab es Nordostwind und so konnte ich auch ein paar Stunden hart am Wind ohne Welle segeln. Mein Ziel war der Hafen Merichas auf der Westseite von Kythnos, welcher bei meiner Ankunft gegen 15.00 Uhr bereits ziemlich voll war. Ich erhielt den letzten Platz neben einem 45ft Charterkatamaran mit sehr freundlichen Saudi Arabischen Gästen (Skipper und Koch waren weiblich).

Ansteuerung Kythnos West,  Hafen Merichas
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Obwohl sich der Liegeplatz quasi direkt am Geschehen befand, war es abermals eine ruhige Nacht. Ich brach wieder sehr zeitig auf, denn die kommende Etappe war über 50NM lang, hinein in den Saronischen Golf.

ab hier ging es großteils ohne Wind  weiter

Es kam meine bisher ruhigste Fahrt. Praktisch kein Wind, keine Wellen, permanenter Sonnenschein mit angenehmen Temperaturen – ein richtige Erholungstour, allerdings mit Motor. Ich habe es aber trotzdem genossen und mittags sogar gekocht (Spaghetti von vorgestern aufgewärmt 😉) Nach knappen 10 Stunden Fahrt kam ich bei der Insel Salamina  in der Bucht Peristeria an. Diese Gegend kannte ich nicht. In der Navily-App wird dieser Platz gut beschrieben und es war auch tatsächlich so, die angekündigte Gyrosbude gab es allerdings nicht mehr. Man ankert hinter einer vorgelagerten kleinen Felsinsel und liegt sehr geschützt. Es war Freitag und somit gab es keine Charterboote, dementsprechend fand ich leicht Platz. Allerdings kamen bis in die Nacht hinein noch Wochenend-Yachten aus dem nahen Athen.

entspannte Stunden während der Fahrt
der spiegelglatte Saronische Golf
bei der Anfahrt zur Insel Salamani
Bucht Peristeria
eine vorgelagerte kleine Felsinsel bietet Schutz
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Die Nacht war windstill und total ruhig. Da ich genug Zeit hatte nahm ich mal wieder meine Laufschuhe und drehte eine kleine Erkundungsrunde am Ufer. Hier gibt es wirklich nur griechische Wochenendhäuser und keinen klassischen Tourismus. Dementsprechend ist auch die Infrastruktur sehr mager. Im näheren Umfeld gab es keine Taverne. Auf der windstillen Weiterfahrt nach Korinth zeichnete sich schon das Saisonende ab. Vor der Einfahrt zum Kanal von Korinth waren wir nur zwei Segler und eine große Motoryacht.  Meine 7. Kanaldurchfahrt (157€) stand vor mir und ich genoss es so wie immer.

zum 7. Mal Kanal von Korinth
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Bei der Kanalausfahrt zeigte sich der Golf von Korinth spiegelglatt, kein Windhauch und sehr warm. Ich fuhr das kurze Stück rüber zur „Marina“ Korinth, die sich seit dem Vorjahr nicht verändert hatte. Ich konnte sogar meinen Stammplatz (längsseits am t-förmigen Schwimmsteg) nehmen. Es war Samstag, also Markttag in Korinth, weshalb ich noch schnell in die Innenstadt ging, um meine Obst- und Gemüsevorräte günstig aufzufüllen. Kurz darauf marschierte ich bereits mit prall gefüllten Taschen retour.  In der Fußgängerzone drängten sich schon am Nachmittag die Menschen und auch am Abend ging es dort mächtig zu. Die Lokale gut besucht, überall Musik, spielende Kinder und freudige Gesichter – authentisches Griechenland!

„Marina“ Korinth
es war Samstag Abend und dementsprechend viel los

Zum Glück fand die Party der Jugend heuer nicht auf meinem Steg statt, weshalb die Nacht halbwegs ruhig verlief und ich ausgeruht meine nächste Etappe nach Galaxidi startete. 38NM über glattes Wasser bei sommerlichen Temperaturen. Vor Galaxidi wurde ich etwas nervös, denn es schien so, dass drei Katamarane vor mir ebenfalls dort einfahren wollen und es eventuell Platzprobleme geben könnte. Diese Angst war aber unbegründet. Die „Marina“ war gut belegt, aber nicht voll und bald lag ich zwischen einer deutschen und einer französischen Crew gut verankert am Kai. Aufgrund der Wettervorhersage (Warn SMS wegen STARKGEWITTER)  hatte ich gleich für drei Nächte bezahlt (gesamt 17,5€) und werde hier ein paar Tage bleiben.

Weiterfahrt im Golf von Korinth
bis nach Galaxidi
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Die angekündigten Gewitter waren zwar nicht ganz so stark, aber ein paar Boote, welche außerhalb des Hafens längsseits am Kai lagen hatten echte Probleme mit plötzlich auftretendem Starkwind und entsprechenden Wellen. Die Calisto lag relativ ruhig, obwohl auch hier zu Beginn ein paar kräftige Böen die gesamte Bootsreihe in Schräglagen brachten. Zeitweise schüttete es, insgesamt aber ebenfalls weniger als erwartet. Auch die nächsten drei Tage waren äußerst unbeständig, weshalb ich insgesamt 4 Tage blieb. Es gab aber keine Langeweile, denn mit meinen Schreib- Foto- und Filmarbeiten war ich eh beschäftigt. Zusätzlich noch ein paar mal laufen und wandern. Die Zeit verging sehr schnell.

Schlechtwetterphase in Galaxidi
Regen, Gewitter  und stärkerer Wind
dazwischen auch mal Sonne und immer warm
Laufrunde am Morgen
Blick Richtung Itea
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50m weiter war noch eine Schildkröte

Am Morgen des vierten Tages war aber Zeit zum Weiterfahren. Ein kurze Motorsegel-Etappe von etwa 20NM bis zur kleinen Insel Trizonia. Hier gibt es eine unbewirtschaftete Marina wo ich schon mehrmals gelegen bin. Ende September waren auch keine Platzprobleme und ich konnte leicht längsseits gehen. Eine kleine Inselrundwanderung am Nachmittag, ein paar Plaudereien mit den Nachbarn und ein genussvolles Abendessen in einer der nahen Tavernen rundeten diesen Tag ab. Die Wettervorhersage versprach für die nächsten Tage etwas unbeständige, aber relativ ruhige Bedingungen, weshalb ich der verbleibenden Zeit ganz entspannt entgegen sehen konnte.

20NM nach Trizonia
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„Marina“ Trizonia
manche katzenfreundliche  Bootseigner wohnen hier
die Hafenbucht der Insel Trizonia
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Knappe 40NM lagen bis Mesolongi vor mir. Es kam wieder die imposante Durchfahrt bei der Rio-Antirio Brücke, dann noch drei Stunden entlang der Küste, bis zum Einfahrtskanal in die Lagune von Mesolongi.

die Durchfahrt bei der Rio-Antirio Brücke ist ebenfalls immer ein Erlebnis
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Hier hatte ich in der Marina bereits einen Platz reserviert (25,5€/N) und spazierte kurz später bereits in die 2km entfernte griechische Kleinstadt. In der Hafenbucht lagen etwa 15 Segler vor Anker und am Kai hatten sich ebenfalls mehrere längsseits verheftet. Eigentlich war noch sehr viel los. Die Innenstadt zeigte sich am späten Nachmittag ziemlich leer, hier werden die Gassen erst am Abend etwas belebter sein. Da befand ich mich jedoch schon wieder in der Marina und verspeiste im dortigen Restaurant einen gegrillten Lagunenfisch. Währenddessen zogen immer Gewitter vorbei, wir wurden jedoch verschont.

Einfahrt in die Lagune Mesolongi
frisch aus der Lagune (sagte zumindest der Wirt)
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Am kommenden Morgen war alles wolkenverhangen, es tröpfelte leicht. Ich startete dennoch zeitig zu meiner letzten längeren Etappe Richtung Kalamos. Das Ionische Meer hatte mich wieder, es kam irgendwie das Gefühl auf nach Hause zu kommen. Ich segelte hart am Wind mit Motorunterstützung bis Oxia. Von dort gings vorerst mit kräftigem Gegenwind nordwärts. Nach einer Stunde wurde es ruhiger und nach weiteren zwei Stunden konnte ich im Hafen von Kalamos bereits anlegen (r.k., Buganker). George dirigierte wie eh und je die ankommenden Segler auf die Plätze, half beim Anlegen, sah aber bereits etwas müde aus. Kein Wunder, denn er macht diesen Job täglich seit Anfang Mai, wobei er die Skipper(innen) immer mit seinen legendären Worten „excellent Captain“, „you are perfect“, „wonderful“ (egal ob das Anlegemanöver gut oder schlecht ist 😉) begrüßt.

Zufahrt zur Insel Kalamos
hier ist es bereits wie „nach Hause zu kommen“

Es war Samstag und dementsprechend fehlten viele Charterboote (da diese am Wochenende immer Crewwechsel haben).  Im Gegensatz zum Vorjahr zu dieser Zeit war viel weniger los, direkt ruhig. Auch am nahen Mühlenstrand, wo ich mich schon auf mein traditionelles Nachmittagsbier freute. Dieser Platz hat irgendwie eine magische Ausstrahlung für mich, oder es ist einfach das gute Gefühl die Saison wieder einmal ohne Probleme geschafft zu haben. Von hier sind es ja nur mehr 20NM bis Nidri.

der 10 Minuten vom Hafen entfernte „Mühlenstrand“
mit einer urigen kleinen Taverne
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Ich ging früh in die Koje, denn es stand wieder einmal die Wanderung auf den Hausberg von Kalamos (Vouni, etwa 700m), auf dem Programm. Diesmal erwischte ich den weglosen Aufstieg wirklich perfekt und freute mich über die gelungene Besteigung, welche immer ein Highlight für mich ist.

wieder am Gipfel des Vouni
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Danach hatte ich nur 12NM bis Meganisi, wo ich traditionell in der kleinen Karnagio Bucht anlegte. Kurz darauf ging ich bereits die 5km rüber nach Spartochori um mich mit Uli (SY Andante), einem Seglerkollegen, zu einem Nachmittagstratsch zu treffen. Wir kennen uns seit zwei Jahren und lesen immer wieder in der FB Gruppe „Griechenlandsegler“ voneinander. Es gab genug zum Erzählen, die Zeit wurde uns zu knapp.

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Ich blieb zwei Nächte und startete nach meinem Morgenlauf die letzte Etappe hinüber nach Nidri. Dort hatte ich am Skorpios Ponton reserviert und wurde bereits von Conny erwartet.

Richtung Lefkas / Nidri
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wieder am Skorpios Ponton

Die Segelsaison 2023 war somit beendet. 1440 Nautische Meilen (Seemeilen) lagen heuer in meinem Kielwasser. Etwas weniger als im Vorjahr, aber mit wesentlich mehr Segelstunden und weit geringerem Dieselverbrauch. Es war eine spannende Runde, wo ich meine Erfahrungen wieder ein Stück vergrößern konnte. Die Ägäis wird mich sicher wieder sehen!

Es verblieben noch einige Tage in Nidri, die ich mit diversen Bootsarbeiten, Freizeitaktivitäten und dem Pflegen meiner sozialen Kontakte nützte..

unter Gleichgesinnten
die wirklich besten „Spaghetti Seafood“ von ganz Griechen-land gibt es beim OLA KALA in Nidri
die Vlyho Bucht mit Nidri von Süden gesehen
eine ideale Ankerbucht, welche auch vielfach genützt wird
in der Ferne die beiden Bootsabstellplätze von Konidaris.
kleine Wanderung auf die Hügel bei Geni
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Wanderung mit Yiannis (mein Mechaniker) auf den Psili Korifi in der Nähe von Paleiros
der etwas verbaute Gipfel
eine saftig grüne Kuhweide auf ca 700m Höhe

Danach wurde die Calisto beim nahen Konidaris  Boat Yard wieder an Land gebracht, wo sie bis ca Ende April 2024 aufgebockt im Trockenen steht. Das größte Winterprojekt ist diesmal die Erneuerung des gesamten Riggs (jene Seile, die den Mast in aufrechter Position halten) da dieses bereits getauscht werden sollte.

spiegleglattes Wasser am Morgen
„Haul out“ beim Konidaris Boatyard
diesmal wurde auch der Mast gelegt – die Calisto wird ein neues Rigg (Stahlseile beim Mast) bekommen
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mit dem Bus nach Athen
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kurzer Stadtaufenthalt in Athen und Rückflug am Abend
meine Ägäisrunde 2023