-- Download Gegen den Uhrzeigersinn rund um Sardinien as PDF --
Nach knapp vier Wochen kam ich in Begleitung von Clemens, Irati und Vinzenz wieder retour nach Carloforte. Die Anreise klappte abermals reibungslos, das Shuttletaxi wartete am Flughafen (4×25€, Kommunikation per Whatsapp). Wir benötigten vom Abflug in Wien bis zur Ankunft in Carloforte lediglich vier Stunden.

Danach Schiff reinigen, gut durchlüften und ab zum nahen CONAD Supermarkt. Das alles bei etwa 33°, also schön warm. Am Abend dann eine Pizza und ab in die Kojen. Den ruhigen und etwas kühleren Morgen nützten wir dann für eine Laufrunde, bzw Clemens für 1h Schwimmen.

Am späten Vormittag starteten wir unseren Törn. Zuerst nordwärts und gegen den Uhrzeigersinn auf die andere Seite von San Pietro. Leider gabs etwas mehr Westwind, weshalb wir in der von mir gewählten Bucht nur einen Badestopp hatten und dann weiter südwärts bis La Caletta segelten. Dort war es etwas besser und wir blieben über die Nacht.



Von hier gings dann hinüber zur Insel Antioco in die mir bereits bekannte Bucht von Coaquadus. Es gab zuerst noch etwas Wellen, welche sich am späten Nachmittag jedoch legten und uns eine ruhige Nacht bescherten. Das Wasser hatte bereits angenehme Badetemperaturen – die Calisto mutierte zu einem reinen Badeboot. Am Abend wurde immer gekocht, denn im Gegensatz zu Griechenland gibt es kaum Restaurants am Ufer, wenn doch – dann meistens eine Strandbar, wo man mit dem Beiboot nicht hinfahren konnte. Die Bademeister schauen hier immer sehr streng und pfeifen sofort, sobald ein Dingi in die Nähe der Badezone kam, obwohl sowieso kein Motor verwendet werden darf. Ist also etwas gewöhnungsbedürftig die ganze Sache. Wir waren aber aufmagaziniert und hatten für drei – vier Abendessen vorgesorgt.







Nächsten Tag segelten wir ganz easy lediglich 8NM nach Osten, hinüber in die große Sandbucht von Porto Pino, und gingen abermals vor Anker. Hier gibt es einen kleinen Hafen mit einem Bootskanal, wo man mit dem Dingi einfahren darf. Das machten wir zwei mal um dann zum 500m entfernten kleinen „Tante Emma Laden“ zu kommen, wo wir jeweils Wasser und Proviant auffüllten. Supermärkte sind wirklich dünn gesät…





Porto Pino ist sehenswert und ideal für einen Ankerstopp. Am Strand stehen zwar hunderte von Sonnenschirmen, aber das stört nicht, denn mit dem Schiff muss man sowieso 200m Abstand halten. Fad wurde es jedenfalls nicht.





In der Früh liefen Irati und ich eine Lagunenrunde, bevor es weiter zur Marina Teulada ging. 12NM, zuerst mit Gegenwind, ab dem Kap dann segelnd, immer entlang der sehenswerten Küste. In der Marina Teulada (70€/N ai) hatte ich per Navily vorreserviert. Hier füllten wir unser Wasser auf, reinigten das Boot und ich begab mich mit dem Bus in das 8km entfernte Teulada um bei einem richtigen Supermarkt einzukaufen. Die Verpflegung ist hier wirklich nicht einfach, bei der Marina gab es nämlich außer einem kleinen Cafe nichts. Ich kaufte im CONAD Teulada gleich soviel, dass wir bis Cagliari unser Auslangen fanden. Nur wie zurück kommen? Es gab keinen Bus mehr retour und die Verkäuferin erreichte kein Taxi…. Zum Glück erbarmte sich ein junger Mitarbeiter und brachte mich mit seinem Privatauto zum Hafen.




Danach ab in das erfrischende Wasser beim kleinen Marinastrand. Der tolle Sandstrand auf der anderen Seite der Marina war uns bei dieser Hitze zu weit. Dort hin gingen wir später auf einen Drink. Da stärkerer Südwind blies und Seegras angespült wurde sah dann leider alles nicht so toll aus wie vor einem Monat.




Obwohl die Marina sonst okay ist, waren wir doch froh, als wir am kommenden Vormittag (zuerst gabs wieder eine Laufrunde) die Leinen lösten und 6NM zur Bucht von Tuaredda fuhren. Dieser Platz ist einer der Hotspots an der Südwestküste von Sardinien und der Strand ist sehr gut besucht. Aus seglerischer Sicht gibt es genügend Platz zum Ankern auf perfektem Sandgrund und geschützt ist es großteils (außer bei Südwind) auch sehr gut. Türkises, glasklares Wasser, ein leichtes Lüftchen, Sonne…. alles bestens, hier blieben wir zwei Tage und genossen diese herrliche Gegend.







Die Abschlussetappe ging dann segelnd bis zur Marina Del Sole (60/N ai) in Cagliari.


Am nächsten Tag war Crewechsel – also Wäsche waschen, Boot etwas putzen, Müll entsorgen (wird in jeder Marina getrennt), einkaufen mit Lieferservice, es wurde nicht fad.



Am Abend fuhren Clemens, Irati und Vinzenz zum Flughafen (Flug verspätet, Ankunft Wien um 03.00h) und eine halbe Stunde später trafen bereits meine Freunde Walter, Peter und Franz ein. Es hatte noch immer über 30 Grad, weshalb wir nur in die Stadt spazierten und gleich in Hafennähe Pizza konsumierten, ein unscheinbares Lokal mit der besten Pizza bis jetzt auf Sardinien.

Nächsten Morgen starteten wir bereits um 6.30h zu Fuß zur Stadt (Sightseeingrunde), waren 3h später retour und lösten kurze Zeit später die Leinen. Unser Ziel – Olbia – sollten wir spätestens in 9 Tagen erreichen.


Die erste Etappe ging unter Segel nach Südosten bis zum Capo Carbonara, wo wir auf der Ostseite in der riesigen Bucht von Villasimius vor Anker gingen. Erst beim Kap frischten die Böen auf, doch der Ankerplatz ist wirklich gut und wir lagen bestens in Gesellschaft von 30 anderen Schiffen. Hier ist es allerdings so weitläufig , dass 100 weitere Boote auch kein Problem wären. Wir schwammen zum Ufer und vergönnten uns in der Beachbar ein kühles Getränk. Jetzt erst sahen wir, dass es hier eine sogenannte Bootsgasse gibt, wo man mit dem Beiboot (auch unter Motor) anlanden könnte. Schwimmen war aber auch nicht schlecht und unser Hunger verstärkte sich dadurch. Bei uns an Bord gab es diesmal Risotto mit Seafood – so konnte es weiter gehen 😉





Nach einer ruhigen Nacht setzten wir unseren Weg nach Norden bereits um 06.30h fort. Es war im Tagesverlauf immer stärkerer W – NW Wind prognostiziert weshalb wir Strecke machen wollten. Es war zumeist hart am Wind, teilweise auch mit Motorunterstützung. In der unscheinbaren Bucht Melisanda setzten wir nach 36NM unseren Anker. Ein wenig besuchter Sandstrand mit Bar und ein Torre auf der kleinen Landzunge, aber sehr gut zum Ankern und halbwegs geschützt war es auch. Wir schwammen wieder zum Strand und genehmigten uns ein kleines Bier. Das Abendessen wurde auf der Calisto wieder von Franz zubereitet.







Am nächsten Morgen starteten wir wieder zeitig und segelten 20NM bis Arbatax, bzw Santa Maria Navarrese zur Marina Baunei (60€/N ai).







Hier blieben wir zwei Nächte, denn am kommenden Tag fuhren wir mit dem Mietauto (130€) zum höchsten Punkt von Sardinien, der Punta La Marmora mit 1834m. Eine tolle 5h Rundwanderung mit über 700Hm. Zurück gings über eine aussichtsreiche Höhenstraße, insgesamt etwas mehr als 200km.











Die Marina Baunei liegt übrigens sehr malerisch, hat klares Wasser, aus der Leitung kommt Trinkwasser und angrenzend befindet sich gleich ein kleiner Klettergarten. Die Ortschaft selbst bietet Restaurants zu normalen Preisen, ein paar Geschäfte und einen Supermarkt. Eigentlich alles was man benötigt. Der Nachteil ist die weite Entfernung zu den Flughäfen.


Am kommenden Morgen gabs noch eine kleine Wanderung, bevor wir zur 10NM entfernten Cala Goloritze segelten. Dieser Küstenabschnitt ist sehr spektakulär mit hohen Felsen und Türmen, Höhlen, sowie kleinen Strandabschnitten mit türkisem Wasser. Die Prospekte zeigen alles in besten Farben – leider nicht die hunderten von Motorbooten und Ausflugsschiffe. Wir stoppten deshalb nur für eine Stunden und segelten (auch wegen der Wellen) bei bestem Südostwind 30NM nordwärts bis zum Capo Comino. Hier fanden wir hinter einer Halbinsel in einer weitläufigen Bucht Schutz und verbrachten eine ruhige Nacht.










In der Früh lag das Meer spiegelglatt vor uns. Wir nutzten das für einen Beibootausflug zum Dünenstrand und einer kleinen Wanderung zum Leuchtturm.





Danach gings 20NM unter Segel weiter zum Capo Cavallo. Der Wind hatte inzwischen aufgefrischt und bescherte uns eine rauschende Segelfahrt. Gleich nach dem Kap wurde die See ruhig.

Unser beabsichtigter Ankerplatz war aber knallvoll, weshalb wir noch zwei Buchten weiter fuhren und uns in gebührendem Abstand mit dem Anker vor einem Badestrand einparkten. Es gab kräftige Böen, doch der Anker hielt und wir lagen halbwegs ruhig.


Nächsten Morgen zuerst eine Schwimmrunde, dann gemütlich weiter zur sehenswerten Insel Tavalora. Wieder ein Prospektobjekt. Ein mächtiger Felsberg mit über 500m sowie einer malerischen vorgelagerten Sandhalbinsel. Toll zum Anschauen und abermals gut besucht. Ein Badestopp mit Landaufenthalt, wo ich kurzfristig zurück zum Boot musste, da Gewitterwolken im Anmarsch waren. Der Wind drehte auch, weshalb ich den Ankerplatz wechselte und dann zwischen den Bojen auf der Südseite stoppte. Diese Bojen werden an große Yachten vermietet, wobei tatsächlich nach einer Stunde so ein 100m Ding kam und ich (auch die anderen rundherum) von den Marineros freundlich zum Ortswechsel aufgefordert wurde. Meine Freunde kamen aber sowieso gerade zurück geschwommen und wir setzten unseren Weg ein kurzes Stück nach Westen, in die Bucht Porto San Paolo fort. In dieser weitläufigen Bucht ankerten wir und fuhren mit dem Dingi zum Einkaufen ans Ufer. Das Abendessen nahmen wir wieder auf der Calisto zu uns. Ich muss Franz hier wirklich ein Lob aussprechen, seine Gerichte schmeckten immer vorzüglich und hatten auch die richtigen Portionen 😉






Von hier war es dann nur mehr eine Stunde in die Bucht von Olbia wo wir noch einen kurze Badestopp einlegten, bevor wir mittags in der Marina Circolo Nautico (90/N ai) anlegten. Seit Carloforte hatte ich exakt 240NM zurück gelegt, ab Cagliari 156.





Bei der Kontrolle der Lebensmittelvorräte kam dann die böse Überraschung – WASSER IN DER BILGE! Ich öffnete den Motorraum und sah beim Gehäuse des Impellers stetig Wasser raus tropfen. Bei laufendem Motor zischte es nur so heraus – Wasserpumpe, bzw Dichtung ko.

Jetzt begann eine Odyssee, zuerst baute ich mit Walter die Pumpe aus, dann besuchte ich einen Marineshop, suchte mit einem Taxi eine 5km entfernte Nauticfirma auf und erhielt dann den Tipp dass ich eine etwa 4km entfernte Eisenwarenhandlung (Kugellager, etc.) aufsuchen solle, denn dort gäbe es vmtl zumindest den Simmering und die Kugellager. Ich ging zu Fuß in der Nachmittageshitze dort hin und entdeckte 500m vorher eine unscheinbare Firma wo Boote, Autowracks, Motoren und div. Zeug heraussen herum standen. Ich ging rein und zeigte dem offensichtlichen Chef mein Pumpengehäuse. Er begutachtete das Ding und meinte „…ja, können wir machen, bekommst du morgen Nachmittag“ Das war mir aber zu spät, denn meine Cousine Rosie landete heute Abend und ich wollte am nächsten Tag bereits rauf ins Maddalena Archipel…. Also ging ich noch das kurze Stück bis zur besagten Eisenwarenfirma und erhielt dort die Auskunft, dass Lager und Wellendichtung lagernd seien, sie aber nur verkaufen und nichts Handwerkliches anbieten. Also nochmals zur Werkstatt von vorhin, wo mir nach Erklärung des Sachverhaltes (kein Englisch, nur mit Fotos, Handzeichen und Google Translator) geholfen wurde. Ohne Hydraulikpresse und entsprechendem Werkzeug wäre ich hilflos gewesen und die Männer dort waren spitze. Also Welle ausgebaut, Lager raus, 2x zur Eisenwarenhandlung und dann noch zusammen bauen. Um 19.00h war alles fertig und ich total erleichtert.



Danach noch 4km zu Fuß zur Marina, wo Rosie gerade angekommen war. Eine Dusche und ab zum Abendessen, diesmal zu fünft. Wir fanden ein gutes Lokal in der Fußgängerzone und verbrachten ein paar nette Stunden bevor es ab in die Kojen ging. Rosie schlief übrigens an Deck 😉

In der Früh kam dann nach dem erste Kaffee der spannende Teil mit dem Einbau der Pumpe, aber alles funktionierte. Walter hatte mit seiner bedächtigen Art alles gut im Griff, das Glück wieder mal auf meiner Seite und ich konnte meine Zeitvorstellungen einhalten.

Walter, Peter und Franz gingen am späten Vormittag von Bord um ihren Rückflug anzutreten, während Rosi und ich unseren 8 Tage Törn zurück nach Carloforte starteten. Weiter gegen den Uhrzeigersinn, zuerst nach La Maddalena und später die Westseite von Sardinien südwärts. Gute 200NM lagen vor uns, wieder ein eher straffer Zeitplan.



Die erste Etappe von 29NM begann ab dem Kap östlich von Olbia sehr ungemütlich – 1,5m hohen Wellen und Wind bis 25Kn gegenan. Am nächsten Tag wäre es aber noch schlechter gewesen und ich wollte dann unbedingt bereits in Maddalena sein. Zum Glück wurde es etwas nördlich von den Wellen her immer besser und wir kamen bereits gegen 16.00h salzverkrustet in der Marina di Cala Mangiavolpe (70/N ai) im böigen Seitenwind an. Ein super Platz, wo wir angesichts des drohenden Starkwindes (bis 40Kn prognostiziert) sehr gut im Zentrum von La Maddalena lagen.




Eine wirklich nette Kleinstadt, die uns auf Anhieb gefiel. Es gab alles rundherum und das Preisniveau war normal. Eigentlich erwarteten wir viel gehobenen Tourismus, aber es zeigte sich erfreulicherweise im Rahmen.



Ich hatte den LP für zwei Tage gebucht. Wir mieteten ein Moped (50/Tg) und fuhren am Starkwindtag die Inseln Caprera (Brückenverbindung) und Maddalena ab. Ein Badestopp in der Bucht Andreani und die Besteigung des höchsten „Berges“ (Taialone 212m) waren die Höhepunkte.









Am nächsten Tage wollte ich unbedingt weiter und so starteten wir nach einer Laufrunde bei abermals heftigem westlichen Gegenwind. Aufgrund der verschiedenen Inselabdeckungen gab es aber nur kleine kurze Wellen und so hatten wir die 13NM bis zum Capo Testa bald zurückgelegt.




Die dortige östliche Ankerbucht ist zwar sehr groß, jedoch sind am Grund nur vereinzelte Sandflecken zwischen den Seegraswiesen. Ich benötigte deshalb ein paar Versuche, bis es passte, ansonsten ein malerischer Platz. Wir schwammen 300m ans Ufer, überquerten die Straße und vergönnten uns auf der anderen Seite (Westbucht) einen Drink in der Strandbar. Dort tummelten sich die Badegäste in der sichelförmigen Sandbucht und ließen sich von den heranrauschenden Wellen nicht stören.



In der Nacht lagen wir ruhig und der Morgen zeigte sich fast windstill. Als die Sonne aufging hatten wir unseren Anker bereits gelichtet, waren schon um das Kap herum und hatten noch knappe 50NM Richtung Westen vor uns.


Wir querten die riesige Bucht im Nordwesten von Sardinien bei leichtem Gegenwind. Kurz vor unserem Ziel, der Halbinsel Stintino mit der Bucht La Pelosa, frischte es noch unangenehm auf, doch bald lag unser Anker bei 5m Tiefe im Sand.







Eine tolle Gegend mit einem der schönsten Strände von Italien, …wenn die hunderten von Sonnenschirmen, das Hotel und die Häuser im Hintergrund, etc. nicht wären. Aufgrund des kräftigen Windes gingen (schwammen) wir nicht an Land, und der kleine Hafen wo wir mit dem Beiboot anlegen hätten können, lag zu weit weg.


Es kam ein toller Sonnenuntergang, der Wind legte sich auch und die Nacht war entgegen vorausgesagter Musikbeschallung (lt Navily) sehr ruhig.

Im prachtvollen Sonnenaufgang setzten wir unseren Weg fort. Zuerst durch das seichte Gewässer zwischen Stintino und Isola Piana auf die andere Seite der Halbinsel und von dort südlich bis Alghero. Insgesamt angenehme 36NM, entlang einer teilweise spektakulären Küste.









Im großen Sportboothafen von Alghero hatten wir die Marina Ser Mar (62/N ai) gewählt und lagen dort sehr gut. In Alghero gab es gerade ein Volksfest wo sich entlang der Hafenseite zahlreiche Verkaufs-/ Essensstände und auch eine Bühne befanden. Gegen Abend war der Besucherandrang bereits sehr groß und auch in der sehenswerten Altstadt gab es jede Menge an italienischen Touristen, andere Sprachen hörte man kaum. Alles in Allem ein abwechslungsreicher, schöner Aufenthalt.







Aufgrund unseres straffen Zeitfensters mussten wir am nächsten Tag wieder weiter und segelten nach einer Laufrunde genüsslich bis zur kleinen Flussstadt Bosa. Wieder ein Highlight, wo wir zuerst bei der Flusseinfahrt tankten und anschließend gleich schräg gegenüber bei der Marina Porto di Bosa, quasi im Fluss, längsseits gingen (36/N ai).







Ein sehr ruhiger und idyllischer Platz, wo wir sogar einen Delphin im Fluss beobachten konnten. Am späten Nachmittag nahmen wir das Beiboot und fuhren 2km gemütlich (keine Strömung) flussaufwärts bis Bosa mit seinen bunten Häusern.



Links und rechts lagen kleine Boote vertäut und ich wusste nicht so recht welchen Platz ich wählen sollte. Es kam dann eine alte Bogenbrücke wo ich gleich danach an der linken Seite eine Stelle sah welche für uns geeignet schien. Am Ufer sahen uns ein paar Leute zu und plötzlich ein krachendes Geräusch – wir waren mit dem Motor voll in eine unsichtbare steinige Untiefe gefahren. Noch dazu hatte uns keiner gewarnt. Diese Menschen dort am Ufer haben uns sehenden Auges hinein fahren lassen….. Jedenfalls hatte es beim zweiflügeligen Propeller meines Torqueedo E-Motors einen Teil abgerissen, ansonsten war alles ok. Mit sehr geringer Drehzahl setzten wir aufs andere Ufer über und zwickten uns dort zwischen die Boote.



Wir ließen uns aber durch diesen Vorfall nicht stören und genossen trotzdem einen sehenswerten kleinen Stadtrundgang mit toller Aussicht und gutem Abendessen. Danach gabs in der fortgeschrittenen Dämmerung die 2km Rückfahrt zur Marina.

Wir hatten keine Beleuchtung und fuhren ganz langsam, denn bei höherer Drehzahl vibrierte der Motor sehr stark. Zusätzlich nahmen wir je ein Paddel und halfen ein bisschen mit. Ständig hüpften Fische herum welche anscheinend von Raubfischen gejagt wurden. Einmal sprang sogar seitlich etwas aus dem Wasser, was mich am Oberarm bzw Kopf streifte, mir einen gehörigen Schreck einjagte und Rosie einen Schrei entlockte. Ziemlich spooky die ganze Sache. Wir waren froh, als wir die Calisto erreichten.
Nächsten Morgen sahen wir uns im Zuge einer Laufrunde die gegenüber liegende Seite mit der kleinen Ortschaft „Bosa Marina“, einen Leuchtturm und den langen sichelförmigen Sandstrand an. Garniert mit dem Besuch eines Cafés, ein schöner Morgen.






Danach gings gemütlich weiter Richtung Süden. Unser Ziel war das Cap San Marco/Tharros welches wir nach 29NM erreicht hatten. Im Schutz einer Halbinsel lagen wir ruhig an einer der dortigen (gratis)Bojen. Ca 300m gegenüber am Ufer gab es die antike Ausgrabungsstätte Tharros. Der Wind war aber ziemlich böig und unser Beibootmotor nicht richtig einsatzbereit, weshalb wir nicht zum Ufer fuhren. Zum Schwimmen sah es auch nicht so einladend aus. Also ein gemütlicher Bootsstopp mit einem Pastamenü.










Im Morgengrauen brachen wir zu unserer letzten Etappe auf. 44NM lagen bis Carloforte vor uns. Es war kräftiger achterlicher Wind prognostiziert, welcher auch eintraf und uns eine sehr wellige flotte Fahrt bescherte. Mit ausgebaumter Genua düsten wir entlang einer sehenswerten Küste unserem Zielort entgegen und legten am Nachmittag in der Marina Sifredi an. Meine Runde um Sardinien war somit nach 465NM und 24 Tagen beendet. Seit Olbia hatten wir 224NM zurückgelegt.




Uns blieb noch ein Tag, wo ich die Calisto für meine Abwesenheit präparierte und in den kleinen, ruhigen Hafen gleich nördlich überstellte. Ein Badeausflug mit dem örtlichen Bus zum Strand von Calletta ging sich auch noch aus. Am Abend ein gutes Abschiedsessen in einer der gemütlichen Gassen von Carloforte und bereits um 6 Uhr morgens gings mit der ersten Fähre hinüber nach Porto Vesme bzw von dort mit dem Shuttle nach Cagliari.








Es hatte alles wieder perfekt geklappt – Mittags befanden wir uns bereits am Flughafen Wien.
Die Calisto verbleibt bis Mitte September in Carloforte, danach geht’s noch einmal rund um Sardinien.