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Von Lesbos nach Kos


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So wie in den letzten Jahren auch sind Walter, Peter und Franz Ende August mit mir unterwegs nach Griechenland. Diesmal natürlich nach Lesbos, wo wir die Calisto nach über fünf Wochen Abwesenheit unversehrt in der Setur Marina Mytilini vorfanden. Alles bestens, nur das Wetter spielte nicht so richtig mit. Es gab eine SMS Unwetterwarnung der griechischen Behörden, wo alle Aktivitäten im Freien innerhalb der nächsten 24h, also insbesondere auch Segeln, als risikoreich dargestellt wurden. Bei uns war es zum Glück nicht so schlimm, aber große Teile von GR waren mit Starkregen und Stürmen betroffen.  Wir blieben deshalb einen weiteren Tag in Mytilini, gingen nördlich des Hafens schwimmen und sahen uns die Stadt an.

wir starten von der Marina Lesbos
und müssen einen Schlechtwettertag abwarten

Am nächsten Tag war es aber so weit. Wir fuhren unter Motor an die Südküste von Lesbos, stoppten in der Tarti-Bucht und setzten unseren Weg bis Plomari fort. Es gab genug Platz und wir legten r.k. mit Buganker an (diesmal 7,7€). Das Wetter war so einigermaßen okay, denn die prognostizierten starken Gewitter fanden zum Glück nur rundherum statt. Es gab das übliche Programm mit einem größeren Rundgang, Lokalbesuchen, einkaufen usw. Plomari ist eine angenehme Ortschaft.

Plomari
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wiederum genug Platz im Hafen

Das Wetter passte für uns auch am kommenden Morgen und so setzten wir in einem längeren südlichen Schlag (31NM) zur Insel Inousses (im Nordosten von Chios) über. Auch hier schienen uns die Gewitter nur zu umkreisen. Es gab zwar rundherum immer wieder dunkle Wolken, doch die waren gnädig. So konnten wir Inousses (wir lagen r.k. am Kai) in Ruhe mit zwei Straßenwanderungen erkunden. Hier ist kaum Tourismus und großteils Ruhe pur. Die Insel selbst hat nur die eine Ortschaft, wo es den geschützten Hafen mit ein paar Lokalen gibt und ein sehenswertes Kloster, welches in einem kleinen grünen Tal im Nordwesten eingebettet ist. Bei unserm Rückweg vom höchsten Inselpunkt hat uns dann eine Regenfront gestreift. Die Insel ist zwar sehr schön, doch Chios wartete bereits.

Insel Inousses im Nordosten von Chios
netter Hafen
und ausgedehnte Wanderungen
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Wir legten ein paar Stunden später in der unbewirtschafteten Marina nördlich der Stadt längsseits an und lagen sicher. Es waren zwei Nächte eingeplant, denn am nächsten Tag stand die Wanderung auf den Pelineo 1297m  am Programm. Gleich südlich der Marina liegen die sehenswerten Windmühlen am Strand, welche wir beim 3km Fußweg in die Stadt besichtigten. Chios selbst liegt quasi rund um das große Hafenbecken, dort spielt sich alles ab.

Walter schickt seine Drohne in die Luft
das Wahrzeichen von Chios Stadt

Wir mieteten ein Auto (24h/70€) um damit am nächsten Tag zum höchsten Berg von Chios zu gelangen. Ein halbwegs befahrbarer Schotterweg führte nahe der Ortschaft Viki bis etwa 700m wo wir bei einem Gehöft im Schatten eines Baumes parkten. Der freundliche griechische Bauer zeigte uns die Stelle wo der Weg beginnt und schon konnte es los gehen. Es lagen 600 kurzweilige Höhenmeter bis zum Gipfel des Pelion (1297m) vor uns. Das letzte Stück über einige Felsen, hinauf zur blauen Kapelle und noch ein paar Meter weiter bis zur betonierten kleinen Gipfelsäule. Wir hatten einen richtigen Traumtag und genossen den Gipfel ausgibig. Diese Tour werde ich auch in meinem Wanderblog beschreiben.

Aufstieg zum höchsten Berg von Chios
der Pelion ist schon greifbar
ein luftiger Felsrücken
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am Gipfel mit 1297m

Der nächste Tag war gemütlich, denn es ging nur 18NM südwärts bis zur Emborio Bucht. Hier lagen bereits drei andere Schiffe, weshalb wir bei der nördlichen Buchteinfahrt mit Landleinen vor Anker gingen. Ein sehr schöner Platz mit glasklarem Wasser und gut geschützt gegen die vorherrschenden Winde aus NW-N. Hier gab es erstmals wieder nennenswerten Tourismus mit Tavernen und Badegästen. Südlich der Bucht befanden sich zwei Badestrände mit dunklem Vulkankiesel umrahmt von steil aufragenden Felsen wo sich Jugendliche mit wagemutigen Sprüngen ins Wasser stürzten. Mit dem Beiboot konnten wir sogar eine kleine Höhle erkunden.

Südostküste von Chios – Bucht Emborio

Wir nutzten das gute Wetter und starteten nach einer ruhigen Nacht unseren 44NM Törn Richtung Samos. Statt dem prognostizierten Segelwetter gab es bis Mittag lediglich leichten Gegenwind. Nach der Mittagsjause änderten sich die Verhältnisse und wir setzten den Parasailor. Zwei Stunden rauschten wir mit bis zu 8Kt dahin, dann wurde es mir zu riskant und das 87m² große Segel kam wieder in den Sack. Unser Ziel, die Bucht von Kokkari war aber schon in Reichweite. Eine Stunde später lag die Calisto dort als einziger Segler im glasklaren Wasser vor Anker. Kokkari entpuppte sich als richtiger Tourismusort mit vielen Tavernen, Cafes sowie Geschäften sowie einem langen Kiesstrand auf der Nordseite. Und siehe da, die Preise lagen auch gleich höher. Es gefiel uns aber trotzdem.

die Verhältnisse passen für den Parasailor
in der Hafenbucht von Kokkari – Nordküste SAMOS
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Da der Meltemi gerade eine Pause machte war auch diese Nacht ruhig. Eine ausgiebige Morgenwanderung rundete diesen Aufenthalt ab. Danach starteten wir und fuhren gemütlich zum Hafen Samos, drehten ein Erkundungsrunde und setzten unseren Weg Richtung Osten/Süden/Westen bis zur nahen Bucht Posidonio fort. Nun waren wir wieder beim nautischen Tourismus angelangt, quasi von Null auf Hundert. In dieser sehr schönen Bucht lagen bereits 10 Schiffe vor Anker und bis zum Abend wurden es 15. Der Wind war aber noch immer sehr lau und so kamen alle gut zurecht, obwohl es teilweise bereits etwas knapp zuging. Beim Nachmittagskaffee in der Strandtaverne gab es dann eine Schrecksekunde. Wir spürten ein Erdbeben, oder besser gesagt einen kräftigen Rumpler, welcher das gesamte Fundament der Tavernenterrasse einmal kurz bewegte. Es handelte sich dabei offensichtlich um ein Nachbeben eines bereits mit Warn-SMS zuvor bekannt gegebenen seismischen Ereignisses südlich von Samos. Danach war nichts mehr und wir verbrachten einen ruhigen Abend.

nächste Bucht – Posidonio
hier gabs ein leichtes Erdbeben
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Die Morgenkühle nutzten wir wieder für eine ausgiebige Gehrunde zu einem nahen Aussichtsgipfel, danach lagen nur mehr 6NM bis in die Marina Samos vor uns, wo der Törn für Walter, Peter und Franz beendet war. Wir hatten seit Lesbos etwa 150 kurzweilige Seemeilen zurück gelegt. Es folgte noch eine Besichtigung vom nahen Pythagorion und ein gemeinsamer Tavernenabend, bevor es für die drei am nächsten Tag retour in die Heimat ging.

Samos – Pythagorion
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in der blauen Gasse von Pythagorion
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Abschied und Chrewwechsel

Ich hatte nun quasi einen Crewwechsel, denn der Abreisetag für meine Freunde war wie voriges Jahr gleichzeitig auch Anreisetag für Herbert und Stefan die mich in den nächsten 9 Tagen bis Kos begleiten werden.

Von Samos nach Kos

zuerst musste noch der Großeinkauf erledigt werden

Es gab tags darauf noch ein kurzes Wetterfenster von einem Tag wo wir bei ziemlicher Windstille nach Patmos übersetzten und im Hafen Skala r.k. anlegten. Danach war Schluss mit lustig, denn der Meltemi kam mit voller Wucht und setzte uns für vier Tage (normale GR Hafengebühr) im Hafen fest. Es schien zwar die Sonne, doch die Böen kamen bis knapp 40Kt daher und motivierten uns nicht zur Weiterfahrt.  Patmos ist aber eine sehr schöne Insel wo es einiges zu entdecken gibt. Die sehenswerte Chora mit dem berühmten Johannes Kloster konnten wir vom Hafen aus erwandern. Die südlichen und nördlichen Bereiche sind doch etwas weiter entfernt und waren mit dem Mietauto (45€/Tag) einfacher zu erreichen. Dazwischen laufen, spazieren, Strand, Lokalbesuche etc., Markus und Isa lagen mit ihrer Tara ganz in der Nähe, da gab es auch noch einiges zum Plaudern, es wurde also nicht fad.

von Samos nach Patmos
auf dem Hügel beim Johannes Kloster
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Kultur
Sightseeing
Lokalbesuche
Wanderungen
zum Traumstrand
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querfeldein
auf einen Gipfel im Südwesten
Badestrand im Südosten
und ein paar Laufrunden

Am vierten Tag wollten wir aber raus und legten nach intensivem Wetterstudium am späten Vormittag ab. Die Segel gaben wir sehr defensiv nur bis zum ersten Reff raus und glitten gleich nach dem Hafenbereich mit 5-6Kt Richtung Osten. Wir hatten eine der Südbuchten von Lipsi als Ziel ausgewählt. Der Wind blies ziemlich gleichmäßig mit 15-23Kt aus NW und brachte uns zügig mit bis zu 7Kt SOG vorwärts. Außerhalb der Abdeckung von Patmos wurden die Wellen etwas größer und schaukelten uns ziemlich durch. Es sind aber nur 6NM zwischen den Inseln. Danach kamen wir bereits in den ruhigen Bereich von Lipsi und steuerten die Bucht Katsadia an. Der Wind rauschte noch immer mit Böen bis 25Kt daher, wir lagen aber mit 45m Kette auf 5m über Sand sehr sicher und ruhig. Ein netter Platz, den wir mit 10 anderen Booten teilten.  Es gab eine Taverne mit guter Musik und anständigem Essen. Der Wind ließ auch über die Nacht kaum nach, es wurde bereits herbstlich kühl. Unsere Morgenwanderung führte uns auf die andere Inselseite zur Ortschaft Lipsi wo wir den Hafen besichtigten und uns einen Cappuccino vergönnten.

bewegte Überfahrt nach Lipsi
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vor Anker in der Bucht Katsadia
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Spaziergang über den Hügel nach Lipsi „Stadt“
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Die kommende Etappe war ebenfalls nicht lange und führte uns zur schönen Insel Leros. Wir wählten die Ostseite und segelten die gesamte Strecke bis zur Bucht Panteli. Hier lagen bereits einige Yachten bei vorbereiteten Mooringbojen, welche von einem Griechen im grünen Boot betreut werden. Für uns war keine frei, doch der freundliche Mann zeigte uns eine günstige Stelle für unseren Anker und so lagen wir auch hier sehr gut. Die Ortschaft Panteli liegt entlang der Bucht inklusive Badestrand sowie der entsprechenden Lokalinfrastruktur. Über allem thront die mächtige Burgruine, welche wir noch in der Nachmittagshitze erwanderten. Die Aussicht war gewaltig, dazu eine kühlende Brise und ein herrliches Bier beim Pub unterhalb der drei nahen Windmühlen. Hier gefiel es uns besonders gut. Ein echtes Highlight 150Hm oberhalb der Ortschaft. Bei der Taverne für das Abendessen hatten wir ebenfalls Glück und saßen in Sichtweite der Calisto.

achterlicher Wind nach Leros
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wir ankerten in der Bucht Panteli (Leros Ostseite)
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Am nächsten Tag ging es weiter nach Kalymnos. Diese Insel war mir von freudigen Erzählungen meiner Alpinfreunde(innen) bekannt, denn es gibt hier zahlreiche Kletterrouten die gut mit der griechischen Lebensfreude kombiniert werden können. Wir segelten die Westseite südwärts und konnten auch einige bunte Punkte (Kletterer) bei den diversen Felsen sehen. Unser Ziel war jedoch der große Hafen von Kalymnos, welcher sich im Süden der Insel befindet. Es gibt dort einen langen Kai, welcher ausschließlich für Liegeplätze von Yachten dient. Dort haben wir am frühen Nachmittag angelegt (r.k. mit Buganker, normale Hafengebühr) und sogleich die Stadt erkundet. Sehr griechisch und kaum internationaler Tourismus – ohne Schnörksel aber ganz nett. Gleich nordöstlich der Stadt befindet sich eine kleine blauweiße Kapelle auf  einem gut 100m hohen Felsmugel den Stefan und ich noch erkletterten. Es gibt keinen richtigen Wanderweg rauf und bei der direkten Ersteigung benötigt man sogar die Hände. Meine erste „Klettertour“ in Kalymnos 😉

weiter nach Kalymnos
wir „erkletterten“ die Kapelle im Nordosten
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eine nette griechische Stadt ohne viel Schnörksel
die Badeschwämme von hier sind berühmt
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Die Nacht war zuerst mit Musikbeschallung, dann doch ruhig aber ziemlich warm. Bevor es weiter ging,  wanderten wir noch zur Monastary westlich oberhalb der Stadt, wo es abermals tolle Aussicht gab.

Kalymnos Stadt
Morgenwanderung hinauf zum Kloster
jeden Tag gab es strahlenden Sonnenschein
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Anschließend lagen noch 17NM bis Kos vor uns. Dort fanden wir im kreisrunden Stadthafen in der Marina Platz. Am frühen Nachmittag war der Bereich außerhalb der Marina ziemlich frei, doch bis zum Abend gab es am gesamten Kai keinen einzigen Liegeplatz denn die Ausflugsschiffe hatten dort alles besetzt. Überhaupt sah ich hier die meisten Touristen seit meinem Start im Frühling. Pulsierendes Leben überall. Wir genossen unseren letzten gemeinsamen Abend mit typisch griechischem Essen und Eis als Nachspeise.

17NM bis zum Stadthafen Kos
„Marina Kos“
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hier gab es erstmals wieder richtig viel Tourismus

Am kommenden Morgen ging es für meine Freunde nur mehr bis zum Hafen Mastichari an der Kos Nordküste, wo die Beiden ausstiegen und ich meinen Törn solo fortsetzte.

letztes Etappe für Herbert und Stefan
die beiden stiegen in Mastichari aus
und vertrieben sich die Wartezeit zum Abflug am Strand
während ich meinen Törn solo fortsetzte