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Zwischen Lefkas und Korfu 2


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Ende August begann mein letzter Griechenlandaufenthalt in diesem Jahr. Clemens hatte auch wieder mal Lust auf Segeln und verbrachte eine Woche mit mir.

Da er seinen Rückflug von Korfu aus hatte, ging es natürlich wieder rauf nach Norden. Zuerst jedoch nach Süden, von Nidri  bis Vasiliki und von dort in einem langen Törn (54 NM)  die Lefkas – Westseite nördlich entlang bis (wieder mal) Paxos Mongonisi. Diese Fahrt war etwas unruhig und verschaffte uns einen flauen Magen. Dazu kam noch ein mulmiges Gefühl, als im Westen dunkle Wolken auftauchten und sich drei Windhosen, oder Minitornados, in unserer Nähe bildeten.

bedrohliche Tornados westlich von uns

Zwischendurch begann es auch kurz zu regnen und vor Paxos steigerte sich der Wind bis 25Kn auf die Nase.

Bei der Einfahrt nach Mongonisi kreuzten bereits mehrere andere Yachten im starken NW-Wind auf der Suche nach einer Anlegemöglichkeit, bzw. zum Ankern. Wir schafften es im zweiten Versuch mit einem etwas längeren Anlauf. Der Seitenwind drückte dermaßen an den Schiffsrumpf, dass dieser nur mit einer guten Retourgeschwindigkeit auf Kurs gehalten werden konnte. Wir hatten helfende Hände am Kai und der Anker hatte sich auch gut eingegraben. Alles bestens – das weitere Hafenkino mit den laufend einfahrenden Schiffen konnten wir uns nun mit einem gemütlichen Bierchen ansehen. Vom nahen Restaurant fuhr ein Schlauchboot im Anlegebereich des Kais herum und unterstützte die einlaufende Flottillie mit zusätzlichen alten Draggenanker. Zum Tagesausklang gabs noch einen sehr umfangreichen Schütter, sodass die überdachten Plätze im Restaurant zu knapp wurden… in weiser Voraussicht hatten wir aber reserviert.

Bucht von Mongonisi – Paxos Süd

Ab jetzt waren die Etappen kürzer und wir nützten die Zeit für einen Morgenwanderung zum Tripitos-Tor – sehr beeindruckend.

Tripitos Tor auf der Paxos Westseite

Der nächste Stopp war natürlich abermals in der Lakka Bucht, wo es bis zum Abend knallvoll wurde. In der Hauptsaison ist ganz schön viel Betrieb.

Paxos Lakka Bay
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Die anschließende Etappe ging zum Festland bis Sivota. Hier hatte ich die Telefonnummer der kleinen Marina und reservierte einen Platz. Bei der Überfahrt konnten wir den Parasailor hissen und hatten für diese 10 NM optimale Verhältnisse.

Da es auch an diesem Tag sehr heiß war, hüpften wir nach dem Anlegen gleich bei der Hafenmole ins Wasser und schwammen entlang des Steinwalles auf der Außenseite der Marina bis ca, auf Höhe unseres Liegeplatzes. Plötzlich kam ein Polizeiauto, blieb bei uns stehen, ein Polizist stieg aus und kam auf uns zu. Wir, triefend nass, am Kai mit fragendem Blick – was will der hier von uns? Das Schwimmen im Hafenbereich ist verboten und wir sollen eine „Fee“ bezahlen. Nur, ..in der Badehose hat man üblicherweise kein Geld dabei… Nach einigen Sätzen bemerkte er, dass wir hier in der Marina mit unserem Schiff angelegt hatten und mussten deshalb keine Strafe zahlen. So schnell er gekommen war, vertschüsste er sich wieder. …so etwas ist mir bisher in Griechenland noch nicht passiert…

Die Zeit verging viel zu schnell und Clemens musste am Tag darauf nach Korfu. Ich lag abermals in der Marina Mandraki, wo ich wieder zuvor reserviert hatte. Das funktioniert ganz gut, es ist mein Lieblingsplatz in Korfu.

die größte Segelyacht der Welt „A“ vor Korfu Stadt
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Clemens flog am nächsten Morgen nach Hause und ich fuhr mit einem Motorroller zum höchsten Punkt von Korfu – dem Pantokrator. War ein netter Tag mir viel Gegend und über 100km.

Pantokrator – höchster Punkt von Korfu – 911m Seehöhe

Nach einer weiteren Nacht in der Marina  gings „Einhand“ weiter.

Aufbruch Richtung Korfu Nord
kaum Wind – eine Motorstrecke

Rauf nach Norden zur Insel Erikousa (kleine Hafensightseeingrunde) und noch rüber bis Othonoi.

Erikousa in Sicht
großzügiger Hafen in Erikousa
Othoni in Sicht
Hafenbucht in Othoni
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Hafenbucht Othoni
Hafenkai Othoni mit Längsliegemöglichkeiten für mehrere Schiffe

Dort fand ich im Hafenbecken einen guten Ankerplatz auf Sandgrund. Der Boden ist dort teilweise felsendurchsetzt, insgesamt aber ein sehr schöner und ruhiger Platz. Es gab sogar beschriftete Wanderwege, wo ich einer Markierung Im Nachmittagslicht  ca. 200Hm bis zur alten Chora folgte. Diese Insel strahlte irgendwie Ruhe und Gelassenheit aus. Ich fühlte mich echt wohl, was aber auch vielleicht mit dem äußerst guten Wetter zusammenhängte.

Nach einer ruhigen Nacht startete ich bereits in der Morgendämmerung Richtung Süden, immer entlang der Korfu-Westseite. Zuerst bis zur Insel Mathraki (kleine Hafensightseeingrunde) und von dort bis Paxos.

wieder ein früher Start – es geht südwärts
kleiner Hafen bei der Insel Mathraki

Es war eine sehr ruhige Fahrt, wo es erst ab Korfu Süd nennenswerten Wind gab, welcher sich bis zur Lakka Bucht noch ganz schön steigerte.

Easy going entlang der Korfu Westseite
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Es folgte meine bereits vierte Nacht an diesem an und für sich sehr schönen Ankerplatz. Wie wir hier 2014 erstmals ankerten, war ich begeistert vom glasklaren, türkisen Wasser. Nun ist aber permanent so viel los, dass durch die vielen „Anker runter – Anker rauf“ Manöver ständig trübes Wasser vorhanden ist. An weitere Möglichkeiten für trübes Wasser will ich gar nicht denken… Diesmal wollte ich einen Sonnenuntergang direkt am Meereshorizont erleben. Dazu ging ich am Abend zur Inselwestseite und fand nach ein paar Kilometer eine unbewaldete Anhöhe  mit prächtiger Aussicht. Genau um 20.04 Uhr verschwand die orangerote Kugel an der Meereskante – ein gewaltiger Anblick. Danach mit schnellem Schritt retour nach Lakka, wo ich kurz vor der Dunkelheit eintraf.

Sämtliche Restaurants waren bereits gut besucht und das kleine Dorf war voll belebt. Da meine Adjustierung für die Tavernen nicht passend war, wollte ich ein Gyros/Pita (Fast Food zum Essen mit der Hand) kaufen. Das gab es aber nicht und so verzog ich mich aufs Boot und bereitete mir ein Buchtmenü zu. Irgendwie hatte ich keine Lust auf den Rummel.Am Tag darauf fuhr ich bereits retour nach Nidri. Ich hatte einiges zu erledigen und nahm den kürzeren Weg durch den Lefkas Kanal. Bis zum Eintreffen meiner Andrea waren noch ein paar Tage Zeit, welche ich am Scorpios Ponton und in Meganisi bei Karnagio verbrachte. Inzwischen kenne ich ja doch einige Personen und so sind diese Aufenthalte immer sehr kurzweilig. Ein gemeinsames Nachmittagsbier im Schatten vor dem Scorpios Büro, oder kollektive Pizzabestellung zum Ponton, oder einfach nur tratschen…, aber auch ein Motorservice mit Ölwechsel und Erneuerung diverser Filter, etc stand am Programm.

kleines Motorservice

Als Andrea ankam, blieb uns nur mehr eine gemeinsame Woche die wir in Ithaka und Meganisi verbrachten. Zuerst in Kioni (mit Landleinen gegenüber der Hafenmole), und am nächsten Tag das kurze Stück weiter bis Vathi.

Bucht von Kioni mit Landleinen – Ithaka Ost
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In Vathi war ich erstmals in der kleinen Marina im nordöstlichen Buchtbereich. Dort ist es äußerst ruhig und man liegt geschützt. Wir mieteten uns einen Kleinwagen und erkundeten die Insel.

Ithaka – die Bucht von Vathi aus der Ferne
Kloster
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Ithaka Nordseite
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Bergdorf Exogi
die kleine Bucht von Frikes – hier liegt man im Päckchen
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Nachtmahl in Stavros
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Filiatro Bucht im Osten der Insel
Sarakiniko Bucht im Osten
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Es war jetzt Mitte September, jedoch von Nebensaison keine Spur. Bei meinem Morgenlauf rund um die Vathi Bucht zählte ich insgesamt 170 (!) Segel- und Motoryachten.

Für Meganisi hatten wir wieder reserviert und genossen die letzten zwei Tage dieser Segelsaison. Nebenbei erledigte ich bereits Einwinterungsarbeiten, sodass ich die Calisto am letzten Tag in Nidri bereits entsprechend präpariert an Colin übergeben konnte.

 

Insel Meganisi – Karnagio (rote Markierung)

Mit dem Samstagnachmittagflug Richtung Wien war meine Segelsaison 2018 definitiv beendet. Voller Wehmut sah ich die letzten Konturen der griechischen Küste im Abendlicht verschwinden. Der tolle Segelsommer 2018 war Geschichte – die nächste Saison sollte im Mai 2019 beginnen.

Abschied 2018 – noch 7 1/2 Monate bis zum nächsten Törn