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6.5.
Windstille und traumhaftes Wetter am Morgen. Wir sind gut gelaunt und freuen uns auf das Tagesziel Mali Losinj (42 SM). Zuerst noch was Frisches vom Bäcker geholt und gegen 9 Uhr gehts wieder los. Beim Rausfahren von der Marina hab ich am Ende vom Steg noch ein paar Mal das Rückwärtsfahren geübt, denn das „Einparken“ nach hinten rechts (Steuerbord achtern) ist sehr gewöhnungsbedürftig. Die Drehwirkung der Schiffsschraube zieht das Boot nämlich nach links, obwohl man eigentlich nach rechts will… und da brauch ich noch etwas, bis ich das im Griff hab.
Jedenfalls war es heute draussen total ruhig, keine Wellen und fast windstill. Es zeichnete sich ein Motortag ab. Das störte uns aber nicht denn die Schauklerei vom Vortag brauchen wir eh nicht immer – erholsames Urlaubsfeeling. Als der Wind ein bisschen zulegte setzten wir zur Unterstützung die Segel und fuhren fortan mit ca 1400 Umdrehungen knapp 6 Knoten. Bei dieser ruhigen Fahrt konnten wir auch einiges so nebenbei erledigen. Da wir jetzt am Boot Internet hatten, konnte Clemens die benötigten Treiber für das Netbook herunterladen und das GPS mit OPEN CPN (freie digitale Seekarte) vereinigen. Wir sind jetzt mehrfach mit GPS und elektronischen Seekarten ausgerüstet. Direkt am Steuerstand habe ich mein kleines GARMIN Oregon angebracht, daneben liegt ein altes SAMSUNG GALAXY TAB mit einer NAVIONICS Karte, das Netbook, und in der Kajüte gibt’s noch ein in die Jahre gekommenes RAYTHEON GPS-Gerät. Zusätzlich ist natürlich der gesamte Kartensatz der Adria Ostküste + Kompass vorhanden. Die Navigation ist also gesichert. Am Funkgerät hätten wir das AIS (Schiffserkennung), aber da muss Clemens noch etwas herum tüfteln bis wir hier die Daten auf das Netbook bekommen. Ich bin echt froh, dass mein „Bordingenieur“ dabei ist. Für mich bleiben eher die handwerklichen Dinge und so habe ich den Bojenfänger am Bootshaken repariert und ein paar Dinge am Schiff angepasst. Fad ist uns bei diesen 8 Stunden nach Mali Losinj nicht geworden. Das Anlegen im Stadthafen Mali Losinj war wieder etwas mühsam, denn es war genauso wie am Vortag. Man kann sich den Liegeplatz nicht aussuchen und wird vom Marinero eingewiesen. Aber was soll`s, passiert ist nichts und ich werde es schon lernen. Nach und nach kamen weitere Segler herein und am Abend war ein Steg fast voll.
Wir genossen die letzten Sonnenstrahlen bereits in Sommeradjustierung. Wenn es dämmerig wird, ist es allerdings schnell kühl. Der Stadthafen ist eigentlich ganz nett und der Preis (256 KN) für kroatische Verhältnisse ok, was mich allerdings sehr gestört hat war der Umstand, dass diese Gfraster für Klo- und Duschbenützung zusätzlich 35 Kuna pro Person verlangt haben! Dies Abzocke ist echt ein Witz. Abendessen gab`s am Hafen und ein Eis haben wir uns heute auch vergönnt. Als Abschluss hatte ich noch „Bürostunde“ – kein Barbesuch, etc. Clemens tippselte in sein Handy und war bald in der Koje.