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07.07. – 21.07.
Andrea kam wie vereinbart nach Nidri und der gemeinsame Urlaubstörn 2015 konnte beginnen. In erster Linie stand hier natürlich Entspannung und Relaxen im Vordergrund, dementsprechend hielt ich die Etappen kurz und wählte nette Liegeplätze bzw. interessante Ortschaften.
Zum Eingewöhnen meine Lieblingsinsel Meganisi, wo wir die erste Nacht unterhalb der Ortschaft Spartochori in Porto Spilia verbrachten. Dort „werkt“ der umtriebige Grieche Babis, welcher zwei Schwimmstege mit Mooringleinen und ein Restaurant betreibt. Inzwischen (ich war 2013 mit meinem Motorboot bereits hier) hat er auch am betonierten Dorfkai Lazylines angebracht und ist sehr um das Wohl seiner Gäste bemüht. Er bietet auch Toiletten und Dusche gratis an, wenn man danach in seinem Strandrestaurant konsumiert. Bei den Schwimmstegen ist allerdings der Nachteil, dass hier bei NO-Winden starker Schwell entsteht, der die verhefteten Schiffe ungebremst trifft. Die Plätze am Kai sind hingegen immer ruhig.
Vier Buchten weiter nach Osten hatten wir unseren nächsten Stopp in der Abelike Bay. Landleinen und Anker, sehr idyllisch, aber nicht alleine, denn in der Hauptsaison ist hier überall was los und die schönsten Plätze sind schnell vergeben. Ganz in der Nähe befanden sich zwei Restaurants, ein kleiner schattiger Kiesstand und mit 20 Minuten Fußmarsch wäre man im nahen Vathi. Inzwischen war die Hitze noch etwas mehr geworden und bei 35 Grad im Schatten war es sehr angenehm, dass wir jederzeit ins klare Wasser springen konnten.
Für die nächsten drei Tage hatte ich in der nahen „Tavernenmarina Karnagio“ (Meganisi/Vathi Bay) einen Liegeplatz reserviert und wir genossen die bereits bekannten Annehmlichkeiten meines Lieblingsplatzes. Mit dem Beiboot in eine Badebucht, oder zwischendurch ein Ausflug mit einem Mietroller zu netten Badeplätzen in der Umgebung. Hier kommt man immer wieder durch die drei Meganisidörfer Vathi/Katomeri/Spartochori. Vor allem im abgelegeneren Katormeri scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Meganisi ist immer eine Reise wert.
Von Meganisi gings retour nach Lefkas in die Bucht von Sivota. Hier lagen wir erstmals am Schwimmsteg der Stavros Taverne und fühlten uns auf Anhieb wohl. Freier Liegeplatz (Mooringleinen, WC, Dusche) mit Strom und Wasser bei Konsumation im Lokal. Das Essen schmeckt gut und ist auch nicht überteuert. Am nächsten Tag besuchten uns Bine und Michi für einen gemeinsamen Segeltörn. Die Route war auf Sightseeing angelegt. Zuerst bis zur Papanikoli Höhle bei der Meganisi Westküste und weiter nach Süden zur „Mäuseinsel“ (Fomikula). Bis kurz nach Mittag war das Meer spiegelglatt, doch während der Jause begann es zu blasen und bei der Rückfahrt hatten wir bis 6 Beaufort schräg von vorne. Die Wellen wurden höher, die Schräglagen der GOLDEN LADY erreichten fallweise über 30 Grad und bei der leicht geöffneten Bugluke tropfte bereits das Meerwasser herein – Zeit zum Reffen! Je näher wir nach Sivota kamen, desto mehr entspannte sich die Lage – es war ein Törn mit allem Drum und Dran. Die Krönung des Abends war dann ein gemeinsames Fischessen.
Andrea kannte den Norden von Kefalonia nicht und so war das nächste Ziel die Ortschaft Fiskardo. Dass wir dort an der Mole keinen Platz finden war mir sowieso klar, aber mit dermassen vielen Seglern hatten wir nicht gerechnet. Sogar Plätze für das Anlegen mit Landleinen gabs nur mehr wenige. Insgesamt weit über hundert Boote. Das Wasser ist dort glasklar und die Ortschaft richtig nett herausgeputzt. Ein echter Touristenhotspot, wo es außer schönen Lokalen, kleinen Hotels und Apartmenthäusern auch ein paar markierte Wander- und Laufrouten gibt. Am Nachmittag hatten wir noch Action, denn ein etwas unerfahrener Skipper hatte uns mit seiner außer Kontrolle geratenen 50 Fuss Yacht seitlich so weggedrückt, dass unser Anker rausgerissen wurde und nicht mehr hielt. Die holländischen Nachbarn auf der Backbordseite halfen uns jedoch und brachten mit ihrem Schlauchboot unseren Anker wieder in Position. Insgesamt trotzdem ein sehr empfehlenswerter Stopp.
Eine kurze Etappe südlich befindet sich die Ortschaft Effimia. Hier lagen wir an der Mole vor Anker (1m Bootslänge = 1€ + Strom 5€ / N) und mieteten uns einen Motorroller (125ccm = 28€). Ich wollte schon immer mal über Land rüber nach Assos. Nachmittags schraubten wir uns auf einer Bergstraße über 600 Hm rauf, eine kleine Hochebene entlang und an der Westseite in vielen Serpentinen wieder runter. Es war auch heute wieder sehr heiß (35 Grad), sodass der Fahrtwind erfrischend gut tat. Assos kannte ich bereits vom Kefalonia Törn (Sept. 2014) und wusste, dass es sich um ein wirklich sehenswertes kleines Dorf mit Bademöglichkeit handelt, welches ich Andrea zeigen wollte. Bei der Rückfahrt besuchten wir noch den berühmten Strand von Myrtos (Kefalonia NW) und nahmen in der Abendsonne ein weiteres erfrischendes Bad.
Am nächsten Tag nützten wir unseren Roller noch für eine Erkundung des nur 9km entfernten Sami. Der dortige Hafen wäre auch einen Stopp wert und ist sicher nicht so knallvoll wie Effimia. In der Zwischenzeit hatte ich leider mein Handy unbeabsichtigt gesperrt und mein VODAFONE-Prepaidcode funktionierte auch nicht – momentan etwas ungewohnt, aber eigentlich ganz gut, denn etwas Internetenthaltsamkeit würde mir eh nicht schaden….Die weitere Route führte uns nach Osten zur Insel Ithaka, in die Bucht „Ormos Skhoinios“ bei der Einfahrt von Vathi. Endlich wieder Ruhe und ein Ankerplatz (mit Landleine) in ansprechender Umgebung.
Für den Rückweg nach Nidri war ich zuerst noch unschlüssig. Doch nach einem Stopp in Kioni und einem Wettercheck bei kühlem Bier mit W-LAN war klar, dass wir einen sicheren Hafen anlaufen.
Die Prognose für die nächsten 24 Stunden war sehr windig (5-6) und so wählten wir Kalamos und trafen dort gegen 16h ein. Der umtriebige Georges (Wirt der gleichnamigen Hafentaverne) half uns beim Anlegen. Es war aber noch erstaunlich wenig los und erst gegen Abend füllte sich der Hafen. Der Wind steigerte sich wie prognostiziert und erreichte letztendlich Spitzen von über 30 Knoten. Wir lagen aber sicher, und nur das Pfeifen der Wanten störte die Nachtruhe. In der Früh gab es kurz eine Windpause, doch ab 7h steigerten sich die Böen abermals bis über 30 Knoten. Wir stornierten deshalb die geplante gemeinsame Ausfahrt mit Michi und Bine und hatten einen Relaxday im Hafen. Das Zentrum des Dörfchen Kalamos befindet sich oberhalb des Hafens und ist so richtig griechisch. Außer den Bootsfahrern gibt es praktisch keine Touristen und die Einhheimischen sind unter sich.
Von Kalamos waren es dann nur mehr 2 1/2 Stunden bis Nidri, wo wir unsere Tour (120 NM) beendeten.
Resümee Urlaub 2015: Ab Mitte Juli ist bereits ziemlich viel los, und im Gegensatz zu den letzten drei Jahren war es heuer echt heiß. Es gab keinen Regen und zumeist wenig Wind. Ich hab die aktuelle Finanzsituation mit Griechenland permanent über das Internet verfolgt und war dementsprechend gut informiert. Im Alltag war aber alles so wie immer und als Tourist merkte man diese Krise in keiner Weise. Weder in der Versorgung, noch im Verhalten der Griechen gegenüber ihren Gästen. Griechenland ist noch immer eine Reise wert!
Eine tolle Seite haben Sie hier – Gratulation!
Ich verbringe anfangs Oktober eine Törnwoche in den ionischen Inseln (Lefkas südlich); haben Sie Erfahrungen, wie die Belegung dann aussehen wird? Sind die Häfen und Ankerplätze dann schon ab Mitte Nachmittag voll oder ist’s dann schon entspannter?
Mit freundlichen Grüssen – und immer ’ne Handbreit, Simon
Hallo Simon,
danke für das Kompliment 🙂
zu deiner Frage – im Oktober war ich noch nie im ionischen Mee. Wenn ich an voriges Jahr Mitte September denke, dann war zu dieser Zeit bereits weniger los und alles im grünen Bereich. Also wirds im Oktober sicher noch leichter …. es sei denn, du hast Pech und ein od. zwei Flottilien fahren gleichzeitig deinen Wunschhafen an. Deiner Beschreibung nach wirst du im Bereich Nidri starten. Es gibt sehr viele Destinationen, die in deiner Zeitplanung möglich sind. Zum Eingewöhnen könnt ihr ja mit Meganisi/Vathi Bay/Karnagio (Reservierung Tel: 00302645051071) beginnen. Dort ist diese Taverne mit gratis Steg & Mooringleinen incl Strom. Oder ihr segelt nach Süden in die Bucht von Sivota,… Ausserhalb von Nidri ist Samstag jener Tag, wo am wenigsten los ist. Wenn du noch spezielle Infos benötigst, schreib einfach. HG Franky