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Ende Juni bin ich wieder in Nidri und starte mit Walter und Peter einen Törn mit Ziel Korfu. Die Beiden fliegen von dort nach Hause und ich werde meine Andrea an Bord nehmen.
(Die Fotos dieses Beitrages stammen aus den Archiven Peter und Walter)




Nach einer Nacht in Meganisi/Karnagio fahren wir zwischen Kalamos und Meganisi Richtung Süden. Leider ist kaum Wind und ich kann den Parasailor nicht hissen. Dafür ziehen rund um uns Wolkenberge auf, welche eine unbeständige Wetterphase ankündigen. Am Südende von Kalamos biegen wir nach Osten ab und steuern in weiterer Folge den Hafen von Kastos an. Walter darf schwimmend die Landleinen ausbringen und kurze Zeit später liegen wir im Pulk mit einigen andern Seglern gut verheftet im Hafenbecken. Der Ankergrund ist zwar nicht besonders, doch der bereits mit 20 Knoten wehende Wind bläst genau in Längsrichtung auf unser Heck. Der Regen hielt sich zum Glück zurück, nur die Temperatur war noch nicht sommerlich. In den Restaurants wurden die durchsichtigen Windschutzplanen herabgelassen, Regenjacke und Pullover waren griffbereit.








Nach einer ruhigen Nacht starteten wir mit einem Morgenlauf (Inselrunde Kastos) in den Tag. Peter kennt diese Gegend nicht, weshalb ich ihm in der kommenden Woche so viel wie möglich zeigen wollte. Walter war vor zwei Jahren schon mal an Bord der Golden Lady und hatte bereits etwas Erfahrung wie das bei mir so abgeht.


Die nächste Etappe führte uns wieder nach Norden, zwischen Kalamos und Mytikas durch und weiter rauf nach Paleiros. Permanent zogen tief liegende Wolken um uns herum, und knapp vor dem Ziel erwischte uns ein richtiger Schütter. Man sah kurzfristig keine 50 Meter, alles war in Regendunst gehüllt. Beim Anlegen hatte es bereits aufgehört – alles ok – ein toller Liegeplatz im Hafen, das sehr gute Gyros-Abendmenü und ein Abschlussbier im Strandcafe rundeten diesen Tag ab.








Weiter gings durch den Lefkaskanal und auf direktem Weg zur Insel Paxos. Zuerst etwas Gegenwind und –wellen, doch je näher wir Paxos kamen desto besser wurde es. Zwischendurch ein kleines Hoppala mit einer schwimmenden Boje. Normalerweise nimmt man an, dass daran etwas befestigt ist und die Leine senkrecht nach unten führt. Doch diesmal war dem nicht so, die paar Meter Abstand hatten nicht gereicht, denn es hing eine lose Leine daran welche 10 Meter quer lief. Der Aufschrei von Walter kam etwas zu spät, denn unmittelbar darauf hatte mein Ruder diesen Strick gefangen. Um das Procedere abzukürzen musste ein Messer her, Seil durchschneiden, Boje auf der einen Seite und das Restseil flutschte übers Ruder – fertig und Weiterfahrt. ….wieder was dazugelernt. Es zahlt sich doch aus den Autopilot kurzfristig auszuschalten und solche Bojen in Sicherheitsabstand zu umfahren.






Nach etwas über 50 NM liefen wir in der Mongonissi Bay im SO von Paxos ein, hatten abermals Glück und fanden am kleinen Kai einen Liegeplatz. Ein sehr schönes Fleckchen diese Bucht. Mit Badestrand und zwei Restaurants, ca. 3 Km (Straße) vom Hauptort Gajos entfernt.











Ab nun gab es nur mehr kürzere Etappen. Am nächsten Tag die 8 NM rauf bis zur berühmten Lakka Bucht und eine Übernachtung mit Karibikflair.









Von Lakka quer nach Osten bis Parga, wo wir ebenfalls im sehr kleinen Hafen einen Platz an der Kaimauer fanden. In Parga gab‘s Tourismus pur. Der riesige sichelförmige Strand war gespickt mit Sonnenschirmen und Liegen, umhüllt von einer lauten Technowolke. Bei uns war’s zum Glück ruhiger. Der abendliche Fußmarsch in die Altstadt von Parga und der Ausblick von der Festung war wie immer ein Genuss. Wir vergönnten uns diesmal sogar einen Sundowner vor dem Abendessen…










Nach einer kurzen Morgenwanderung führte uns die nächste Etappe 21 NM entlang der Küste Richtung Norden zur Ortschaft Mourtas/Sivota.








Hier gibt es nun bereits einen kleinen Marinabetrieb im Hafen mit Platzzuteilung etc. (1,4€ pro Meter, ohne Strom und Wasser + Steuer = 18€/N für uns). In der Nähe befinden sich aber auch sehr viele Ankerplätze, wobei Teile der Buchten jedoch öfters mit Bojen für Schwimmer gesperrt sind. Alles in Allem eine ganz angenehme Gegend. Während eines Morgenlaufes am nächsten Tag haben wir das sehr genau inspiziert .

Zum Abschluss waren noch 23 NM nach Korfu zu bewältigen. Ganz easy mit Motor, bis zur Marina Mandraki auf der Nordseite der von weitem sichtbaren Festung.



Hier liegt man sehr ruhig, zentrumsnahme und in einer ansprechenden Umgebung. Den Liegeplatz (32€/N) hatte ich schon im April per Mail (iokerk@otenet.gr) für drei Tage reserviert. Korfu ist immer wieder eine Reise wert. Die „Italian-shabychick“ Skyline, die engen umtriebigen Gassen, die große Lokalauswahl und lässige Atmosphäre gefällt mir immer wieder (zumindest für zwei drei Tage…).





Der Törn war nun für Peter und Walter zu Ende. 157 konflikt- und unfallfreie Seemeilen lagen hinter uns. Es war mir eine Freude mit ihnen unterwegs gewesen zu sein! Die Beiden flogen am Vormittag nach Hause und ich nahm am Nachmittag meine Andrea für die nächsten 11 Tage an Bord.

Und hier der Bericht von Peter:
Und hier der Film zum Törn:
Wieder retour bis Lefkas
Andrea war erstmals in Korfu und auch ich kannte die Insel außerhalb der Stadt kaum. Es musste ein Mietauto her, und mit diesem fuhren wir an die Westküste nach Paleokastritsa. Ein kurzer Badestopp mit Kaffee, etwas Sightseeing im Hafen und weiter an die Nordküste. Mit Zwischenstopp hoch oberhalb der Küste und in Kassioppi. Traumhafte Ausblicke, kühlendes Baden, Kaffee und Zwischendurchsnack – ein netter Ausflug. Einziges Minus: In Kassioppi parkte ich ca. zwei Stunden nahe des Zentrums ganz knapp am Gartenzaun eines Privathauses. Als wir wieder zurück kamen, traute ich meinen Augen nicht – der Hausbesitzer hatte offensichtlich Selbstjustiz geübt und den Inhalt eines mittelgroßen Blumentopfes, also Erde und Pflanze, auf das Dach unseres Mietautos geleert… die Erde verteilte sich vom Dach über die Windschutzscheibe bis zu den Scheibenwischern unterhalb der Motorhaube…. Da nichts beschädigt war vermied ich großes Aufsehen und fuhr 500m weiter um die nächste Ecke und beseitigte dort diesen Übelstand. Vor lauter „angefressen sein“ hab ich aber auf das Fotografieren vergessen…




Von Korfu gings am nächsten Tag mit der CALISTO weiter nach Paxos. Zuerst wieder zur Lakka Bay,
dann zwei Tage in die Mongonissi Bucht. Schön langsam retour nach Lefkas.
In der Mongonissi Bay hatten wir einen Tag reichlich Wind. Genau in dem Moment, wo er von der Seite mit 20-25 Knoten andrückte hat mir ein netter Seglerkollege meinen Buganker rausgerissen (wir lagen r.k., mit ca. 45m Kette) und ist mit diesem noch nach backbord gedriftet. Meine Ankerkette lag letztendlich ca. 45 Grad querab, über mehrere Leinen anderer Boote und schon ziemlich nahe des kleinen seichten Strandes…. zum aus der Haut fahren!! Die Calisto war bereits eingedampft, und als dieser Idiot die Ankerketten entwirrt hatte, musste ich wohl oder übel wieder raus fahren und bei noch immer starkem Seitenwind abermals anlegen. Zum Glück hatte ich aktive Liegeplatznachbarn, die mir mit den Leinen behilflich waren.
Das nächste Ziel lag im Ambrakischen Golf. Eine ruhige Fahrt bis Preveza und danach weiter bis Vonitsa.
Zwischenstopp im Ambrakischen Golf
Kurz vor Vonitsa kam der Nachmittagswind und genau zum Anlegen gabs 25-30Kn im Hafenbereich. Die spärlichen Liegeplatzmöglichkeiten waren sehr beengt und veranlassten mich letztendlich zum Ankern in einem geschützten Bereich hinter einer nahen kleinen Insel östlich des Hafens. Dort war nur ein laues Lüftchen und ziemlich entspanntes Liegen.
Wir blieben eine Nacht und starteten nächsten Morgen retour nach Preveza, zum Lefkas-Kanal und weiter bis Meganisi. Zuerst in der Bucht Porto Spilia, ganz im Südosten bei der dortigen Taverne. Der Liegeplatz mit Mooringleine ist gratis, wobei jedoch erwartet wird, dass man im Restaurant seinen Lunch einnimmt. Glasklares Wasser direkt beim Boot (man liegt dort mit dem Bug zum Kai) ein Sandstrand gleich daneben und die nette Ortschaft Spartochori nur einen kurzen Fußmarsch entfernt. Wenn der Wind passt, dann ist es dort sehr nett.
Die letzten Tage vor der Heimreise verbrachten wir wie gewohnt in der Bucht von Vathi bei Alex – Karnagio.